funkschau: Ob WLAN, Access-Points, Controller-basiert oder Hosted. Welche WLAN-Lösung favorisieren Sie und warum?
Roland Messmer, Regional Director CE&EE bei Aruba Networks: Aruba Networks empfiehlt für größere Unternehmen Controller-basierte WLANs. Zusätzlich haben wir für kleinere oder verteilte Installationen mit Aruba Instant eine Lösung entwickelt, in der die Funktionen eines APs und eines Controllers zusammen integriert sind. Das Management hierfür steht auch als „hosted offering“ zur Verfügung.
funkschau: WLAN ist ein so genanntes „Shared Medium“, was soviel bedeutet wie geteilte Bandbreite. Wie sieht es mit der Effizienz Ihrer favorisierten Lösung aus? Wie ist der Durchsatz oder die Priorisierung?
Messmer: Hier kommt es darauf an die richtigen Maßnahmen zu ergreifen:
funkschau: Stichwort Dichte: Inwiefern können Unternehmen mit Ihrer favorisierten Lösung auf eine explosionsartige Zunahme von WLAN-fähigen Endgeräten reagieren?
Messmer: Zunächst müssen Geräte, die sich mit dem Netzwerk verbinden identifiziert werden und dann muss sichergestellt sein, ob sie nach den Vorgaben des Unternehmens überhaupt verwendet werden dürfen (ein Prozess, den wir Mobile Device Access Control – kurz MDAC – nennen). Anschließend erst kann das Netzwerk auf das Gerät und die tatsächlichen Bedürfnisse des Nutzers ausgerichtet werden.
funkschau: Wie sind Ihre künftigen Lösungen konzeptionell ausgerichtet, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden?
Messmer: Unsere MOVE-Architektur ermöglicht Arbeiten im LAN für die Ära nach dem klassischen Desktop-PC. Die Aruba Mobility Network Services werden dabei zentral über sog. „on-ramps“ aus dem Rechenzentrum zur Verfügung gestellt. Damit lassen sich maßgefertigte, aber dennoch flexible Lösungen für eine erhöhte Mobilität konstruieren und teure Investitionen in LANs vermeiden.
funkschau: Derzeit gibt es die 450 MBit/s-Lösungen. Werden Sie die 1 GB gleich angehen oder sind Zwischenschritte – wie 600 MBit/s – eingeplant? Welche Vorteile bzw. Nachteile ergeben sich daraus? Und: Gibt es andere Gründe, abgesehen vom Durchsatz, für diese Standards?
Messmer: Aruba wird durch die Implementierung von 802.11ac ohne den Zwischenschritt über 600 MBit/s direkt eine Geschwindigkeit nahe der 1GBit/s-Marke anstreben. Zu den Vorteilen zählt dabei das Potenzial für Multi-User MIMO, Nachteile können sich aus den nötigen Hardware-Upgrades ergeben. Und gerade die Einführung des Multi-User MIMO ist einer der Hauptgründe für die Entwicklung des neuen Standards.
funkschau: Schon 2012 könnten die ersten Geräte für den nächsten WLAN-Standard 802.11ac mit bis zu 1 Gigabit pro Sekunde auf den Markt kommen. Mit welchen Lösungen werden Sie auf diese Entwicklung reagieren? Wie sieht Ihre Roadmap für das kommende Jahr aus?
Messmer: Wir werden die ersten Produkte für größere Unternehmen nach dem 802.11ac-Standard auf den Markt bringen, sobald der Standard ratifiziert wurde, wobei wir davon ausgehen hierbei zu den ersten Anbietern zu gehören. Nach unseren Erwartungen werden die ersten 802.11ac-Produkte aber auf Vorstandards basierend und hauptsächlich für den Endverbrauchermarkt Ende 2012 Verfügbar sein.
funkschau: Problematisch ist noch die Findung der Frequenzbänder für den nächsten WLAN-Standard 802.11ac. Aktuell scheint man auf die Verwendung des Bandes von 5 Gigahertz zuzusteuern. Ob es einen Standard geben wird, auch 2,4-GHz-Geräte über einen 802.11ac-Router ins selbe Netz zu bekommen, ist noch nicht bekannt. Inwiefern beziehen Sie diese Tatsache in Ihre Roadmap ein?
Messmer: Für High-Speed WLAN-Standards ist das 2.4GHz-Frequenzband eigentlich zu verkehrsreich. 5GHz bietet hingegen eine Umgebung mit mehr verfügbaren Kanälen (und dadurch mehr Bandbreite) sowie mit weniger Interferenzen. Deshalb glauben wir nicht, dass es 2,4-GHz-Geräte für .11ac geben wird und werden solche auch selbst nicht entwickeln.