Der Bitkom erwartet durch die Frequenzversteigerung einen starken Schub für den Breitbandausbau in Deutschland und beantwortet wichtige Aspekte zu Inhalt, Prozedere und Kosten in einem Fragen-Antworten-Katalog.
Die Versteigerung der 700-Megahertz-Frequenzen (Digitale Dividende II), die am 27. Mai in Mainz beginnt, wird dem mobilen Breitbandausbau in Deutschland einen starken Schub geben. Das erklärt Prof. Dieter Kempf, Präsident des Digitalverbands Bitkom. "Wir begrüßen sehr, dass die Vorbereitungen so schnell abgeschlossen wurden und nun mit der Versteigerung begonnen wird", so Kempf. "Damit stellt Deutschland entscheidende Weichen für Industrie 4.0, für selbstfahrende Autos oder intelligente telemedizinische Anwendungen. Zugleich profitieren auch die Verbraucher von einer besseren mobilen Breitbandversorgung."
Zum Hintergrund: Die 700-MHz-Frequenzen, die bislang vom terrestrischen Fernsehen (DVB-T) genutzt werden, sollen künftig für die Breitbandversorgung mit Mobiltechnologien zur Verfügung stehen. So können auch in dünn besiedelten ländlichen Regionen per LTE hohe mobile Internetgeschwindigkeiten erreicht werden. Mit LTE-Advanced, der Weiterentwicklung von LTE, sollen dann bald Geschwindigkeiten von mehreren hundert Megabit pro Sekunde verfügbar sein. Perspektivisch sind mit dem nächsten Mobilfunkstandard 5G Geschwindigkeiten im Gigabitbereich möglich, so der Bitkom. "Sollen Verbraucher und Wirtschaft schnell von Verbesserungen profitieren, müssen die Rundfunkanbieter die Frequenzen zügig freimachen", appelliert Kempf.
Die Freigabe der Frequenzen sollte nach Ansicht des Bitkom deutlich vor 2018 erfolgen. "Andernfalls kann die zweite Digitale Dividende nicht mehr zum Erreichen der Breitbandziele der Bundesregierung beitragen", argumentiert Kempf. Der Bund hat angekündigt, dass bis 2018 Breitbandgeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit pro Sekunde flächendeckend verfügbar sein sollen. "Zudem brauchen die Mobilfunkanbieter ein verbindliches Datum, damit sie die Umstellung vorbereiten können."