Unternehmen lagern immer mehr Bereiche der IT an externe Dienstleister aus, um eigenen Administratoren wieder mehr Freiraum zu verschaffen. Welche IT-Bereiche sich dafür eignen und wie die Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister künftig aussehen wird, erklärt Marcin Zukowski von Netzlink.
Die Aufgaben, die Infrastrukturen heute zu bewältigen haben, sind nicht nur mehr, sondern auch deutlich komplexer. Während es früher häufig noch darum ging, einen Datenaustausch zwischen zwei Systemen herzustellen, reicht dies heute nicht mehr aus. Alles wird miteinander vernetzt („Mesh“-Netzwerke, IoT etc.) und digitalisiert. Unternehmen wollen künftig nicht nur wissen, dass die Systeme Daten miteinander austauschen, sondern auch, wie der Betriebsstatus der Geräte ist, ob die Daten sicher und zuverlässig verarbeitet oder welche Daten ausgetauscht werden - und dies nicht nur zwischen zwei Geräten, sondern zwischen einer Vielzahl an Komponenten innerhalb des Datennetzwerkes. Wie lässt sich die Kommunikation von Systemen in automatisierter Art und Weise überwachen, um Fehler und mögliche Risiken auszuschließen, und welche Erkenntnisse lassen sich aus den Daten gewinnen und für die Unternehmenssteuerung nutzbar machen? Das sind die Fragen, mit denen Unternehmen sich heute vermehrt auseinandersetzen.
KI-gestütztes Datenmanagement
Eine wesentliche Herausforderung von IT-Abteilungen liegt zunächst darin, einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Dazu müssen wir imstande sein, mögliche Störungen oder Ausfälle vorherzusehen und mit vorbeugenden Maßnahmen zu verhindern („Predictive Maintenance“). Dies verlangt nach einer großen Datensammlung und einer zuverlässigen Auswertung der Daten. Der Schlüssel, um diesen Anforderungen Herr zu werden, liegt in einer automatisierten Form des Datenaustausches und der Datenauswertung, wie sie heute bereits bei BI- (Business Intelligence) oder KI- (Künstliche Intelligenz) Systemen üblich sind. Ohne derartige Tools, die die Daten nach spezifischen Mustern durchleuchten und unser Datenmanagement mit KI-Algorithmen vereinfachen, sind die heutigen Datenmassen kaum mehr effektiv zu bewältigen – zumal Unternehmen aufgrund demografischer Einflüsse künftig mit immer weniger IT-Ressourcen auskommen müssen.
Umdenken in der IT-Organisation
Jahrzehntelang waren IT-Abteilungen auf Erhalt und Stabilität ausgerichtet, Anpassungen und Weiterentwicklungen waren immer mit manuellem Aufwand und Risiken verbunden. Diese „Denke“ ist gerade im Mittelstand noch weit verbreitet, jedoch überholt, da der Markt ganz neue Anforderungen an uns stellt: Applikationen, Infrastrukturplattformen, Technologien zur Automatisierung von Datenaustausch und Prozessen entwickeln sich heute in einer rasanten Geschwindigkeit, da diese miteinander interagieren müssen. Nachbessern müssen Unternehmen daher vor allem im IT-Management inkl. ihrer Einstellung, sich für eine Reorganisation ihrer IT-Strukturen zu öffnen.
Der Aufwand, spezielles IT-Knowhow etwa für Netzwerke, IT-Security, Virtualisierung, Application- und Device-Management oder IT-Support aufzubauen, wächst mit der Komplexität der IT exponentiell an. Hinzukommt, dass die Auswirkungen von Systemausfällen bei wachsenden Kollaborationsnetzwerken heute umso schwerwiegender sind. Die Frage, welche Ressourcen ich für ein sicheres Management meiner IT benötige“ und „welche Ressourcen mir dafür zur Verfügung stehen“, fördert bei vielen Unternehmen schon heute eine deutliche Diskrepanz zutage. Für die meisten Mittelständler wird es zunehmend unattraktiver, die IT inhouse zu betreiben – aus Wirtschaftlichkeitsaspekten, aber auch im Hinblick auf das eigene Risikomanagement.