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B-Brands sehen ihre Existenz bedroht

Wachsender Widerstand gegen HDTV-Kopierschutz

Während die privaten und öffentlichen TV-Sender die Einführung von HDTV in Deutschland nun stärker vorantreiben, wird das Dickicht aus neuen Standards für Hersteller, Händler und Endkunden immer unüberschaubarer. Besonders heftig umstritten ist das digitale Content-Verschlüsselungs-Verfahren »CI Plus«.

Autor:Joachim Gartz • 4.8.2009 • ca. 1:00 Min

Das für den CE-Handel als Umsatzbringer enorm wichtige Thema HDTV wird hierzulande nun auch von den öffentlichen und privaten Sendern mit größerem Engagement vorangetrieben. Es droht jedoch ein gewaltiges Geräte-Chaos in der schönen neuen HD-Welt, vor dem unter anderem die Verbraucherzentrale NRW warnt. Die Privatsender wollen ihr HDTV-Angebot nicht wie bislang unverschlüsselt, sondern über die geschützte HD-Plus-Plattform verbreiten. Zugang zu der Plattform erhalten jedoch nur Kunden, die sich gegen eine einmalige oder jährliche Gebühr entsprechende Smartcards frei schalten lassen. Die dabei verwendete CI-Plus-Verschlüsselungstechnologie ist mit den bisherigen Receivern allerdings nicht kompatibel. Zudem sprechen sich zahlreiche B-Brands entschieden gegen die CI-Plus-Technologie aus: »CI Plus ist kein Standard und wird auch keiner werden, wenn der Verbraucher merkt, dass mit CI Plus seine Mediennutzung beschnitten wird«, betont Dream Multimedia-Geschäftsführer Alpaslan Karasu.

Geräte-Chaos ist programmiert

Die großen A-Brands der CE-Branche stehen dagegen geschlossen hinter CI-Plus. »Wenn vereinzelt Stimmen gegen CI-Plus argumentieren, so dient dies weniger den Interessen der Konsumenten als vielmehr der Verteidigung lieb gewonnener Geschäftsmodelle einiger weniger Anbieter der Branche«, betont Philips-Sprecher Georg Wilde gegenüber Computer Reseller News.

Was die von Sony, Samsung, Philips und Panasonic gegründete CI Plus-Allianz verschweigt, sind die hohen Lizenzgebühren, die für CI-Plus anfallen. Für die A-Brands dürften die Kosten kein Problem sein, für viele kleinere Kistenschieber, die nur ihr Logo auf fernöstlicher Ware anbringen oder mittelständische Unternehmen mit eigener Entwicklung in Deutschland, könnte die zusätzliche finanzielle Belastung jedoch den endgültigen Todesstoss bedeuten.