Doppelte Transformation

Wie die Digitalisierung der Klimaperformance im Unternehmen nützt

15. Oktober 2021, 13:27 Uhr | Autorin: Lara Obst / Redaktion: Lukas Steiglechner

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Chancen umsetzen, Risiken wahrnehmen

Digitale Lösungen und IT-basierte Geschäftsmodelle können relevante Hebel sein, um die Wirtschaft klimafreundlicher zu gestalten. Vor allem in den Sektoren Fertigung, Mobilität, Gebäude sowie Arbeit und Business liegt laut dem Bitkom ein großes CO2-Einsparpotenzial. Für diese Bereiche wurden bereits konkrete Maßnahmen erarbeitet, die zu erheblicher Reduktion von Emissionen beitragen können, wie die folgende Grafik zeigt. Dazu zählt im Bereich der Fertigung die Automatisierung. Für die Mobilität ist eine intelligente Verkehrssteuerung effektiv. Im Gebäude-Bereich bieten Smarte Homes und Buildings ein großes Einsparpotenzial und bei Arbeit und Business kann das Homeoffice helfen.

Bei all diesen Chance darf jedoch nicht der steigende Energiebedarf des Digitalsektors außer Acht gelassen werden. Denn gerade die positiven Effekte der Digitalisierung können schnell zu Rebound-Effekten führen: Gesenkte Kosten durch gesteigerte Effizienz beeinflussen das Konsumverhalten und können dazu führen, dass steigender Verbrauch die Einsparungen teilweise wieder aufhebt. Dem muss entsprechend entgegengewirkt werden, indem der Energieverbrauch durch effektive Maßnahmen eingedämmt wird und verstärkt erneuerbare Energien zum Einsatz kommen.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Schulterschluss von Klimaschutz und Digitalisierung

Welche Grundsätze müssen Unternehmen nun befolgen, um klimafreundliche digitale Innovationen in der eigenen Unternehmenstätigkeit umsetzen zu können? Aus den Ergebnissen einer Umfrage der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz gehen konkrete Handlungsansätze hervor, die es Unternehmen erleichtern sollen, digitale Maßnahmen einzuleiten und für die Energie- und Ressourceneffizienz zu nutzen.

  • Zusammenarbeit und Vernetzung: Häufig werden Klimaschutz und Digitalisierung als fachlich getrennte Aufgaben betrachtet, wodurch viele Potenziale ungenutzt bleiben. Fachübergreifende Kooperation ist die Basis, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.
  • Bereitstellung von Fachpersonal: Vielen Unternehmen fehlt das geeignete Fachpersonal, um digitale und innovative Maßnahmen einzuleiten und weiterzuentwickeln. Diesbezüglich lohnen sich Investitionen in Aus- und Weiterbildung des Personals, um geeignete Methoden praktisch umzusetzen.
  • Begleitung und Unterstützung von außen: Unterstützung durch externe qualifizierte Beratungsangebote und Innovationsprojekte können insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen hilfreich sein, um den Einstieg in Digitalisierungsprozesse zu finden.
  • Information und Kommunikation: Die technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in den Bereichen Klimaschutz und Digitalisierung entwickeln sich stetig weiter. Diesbezüglich ist eine fachübergreifende Kommunikationskultur wichtig, um über neue Möglichkeiten informiert zu bleiben.

Digitale Lösungen gezielt und bewusst einzusetzen, ist die Grundlage für eine innovative und klimakompatible Unternehmensentwicklung. Setzen Unternehmen die Maßnahmen bewusst ein, kann die Digitalisierung einen erheblichen Beitrag zum unternehmerischen Klimaschutz leisten, was auch dem einzelnen Unternehmen zugutekommen kann.

Lara Obst, Co-Founder und Geschäftsführerin bei The Climate Choice


  1. Wie die Digitalisierung der Klimaperformance im Unternehmen nützt
  2. Chancen umsetzen, Risiken wahrnehmen

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu connect professional

Weitere Artikel zu Digitale Transformation

Matchmaker+