Network-Computing-Test: Wireless-LAN-Infrastrukturlösungen

WLAN-Controller im Test: Nicht immer einfach zu bedienen

19. September 2008, 13:23 Uhr | Werner Veith

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Motorola WS5100

Die Lösung von Motorola stammt aus der Akquisition von Symbol. Das Portfolio beginnt beim »WS2000«, der maximal sechs APs betreut. Dann kommt der WS5100, der bis zu 48 APs verwaltet. Für große Installationen gibt es den »RFS7000« mit bis zu 256 APs pro Controller.

Der »RF Manager« (Radio-Frequency) verteilt die Firmware, ermöglicht eine zentrale Konfiguration und bietet Monitoring an. Beim Entwurf eines WLANs hilft die umfangreiche Site-Survey-Software »LANPlanner«. Der Preis mag aber ein wenig hoch sein, um damit ein einzelnes WLAN zu entwickeln und danach die Software nur noch gelegentlich zu nutzen.

Das Web-Nutzungs-Interface im WS5100 verwendet Java. Es ließ sich interaktiv bedienen und war umfangreich. Hin und wieder war die Handhabung aber nicht so eingängig. Die vielen Einstellmöglichkeiten sind sicher für große Netze oder spezielle Einsatzszenerien interessant.

Hohe Anforderungen an Admin-Know-how

Viele typische Aufgaben wie das Konfigurieren eines neuen WLANs sind aber komplexer als bei denen der Mitbewerbern. Bei einem erfahrenen Administrator oder Betreuung durch ein Systemhaus ist dies aber mehr eine akademische Frage.

Der WS5100 besitzt eine Stateful-Packet-Inspection-Firewall (SPI). Ein interner Radius-Server unterstützt EAP-TTLS und Peap/MsChap-v2. Außerdem terminiert die Box auch IPsec-VPNs.

Erweitertete Sicherheitsfunktionen wie Lokalisierung und Blockierung von unerwünschten Geräten bringt »W-IPS«. Dies ist eine OEM-Lösung von Airdefense, die »AP300«-APs als separate Hardware-Sensoren verwenden kann.

Airdefense ist ein Wireless-IDS-/IPS-Hersteller. Für den Gastzugang gibt es ein Captive-Portal zur Authentifizierung, das nützliche Funktionen für die Einrichtung und Deaktvierung von Accounts mitbringt.

Versionen für Büro und Industrie

Der Controller kam als 1-Unit-hohe Appliance mit zwei Gigabit-Ethernet-Ports. Der AP300 hat PoE. Es gibt ihn als Single-Radio- und Dual-Radio-Ausführung für den Einsatz im Büro oder in rauen Industriezonen. Die Versionen für Letzteres besitzen Konnektoren für externe Antennen.

Im Test wurde die industrielle 11b/g-Version mit ommnidirektionalen Antennen untersucht. Bei geringen Entfernungen bis 4,6 m lag der Durchsatz zwischen 19 und 21 MBit/s. Bei großen Distanzen 39,6 m waren es 0,5 MBit/s, ähnlich wie bei den anderen.

In der ersten Hälfte 2008 soll ein Software-Update für eine verteilte Data-Plane-Architektur kommen. Dabei übernehmen die APs selbst die Weiterleitung der Pakete, anstatt sie über einen Tunnel zum Controller zu schicken. Dieser Ansatz könnte auch im Rahmen von 11n mehr Verbreitung bekommen. Der Listenpreis für den WS5100 beträgt 3778 Dollar. Ein AP mit einem Funkinterface kostete 259 Dollar, mit zwei 345 Dollar. Das ist ein wenig hoch im Vergleich mit den anderen.

Der WS51000 glänzt mit Funktionen für unternehmensweiten Einsatz. Das Nutzungsinterface orientiert sich ebenfalls daran. Damit eignet sich der Controller gut für den Betrieb in Zweigstellen oder der Unterstützung durch einen Value-Added-Reseller (VAR).

Der kleine Bruder WS2000 hat ein einfacheres Interface und integriert Funktionen für WAN und NAT. Das macht ihn interessant für kleine Installationen mit einem All-in-One-Gerät.


  1. WLAN-Controller im Test: Nicht immer einfach zu bedienen
  2. Erstes Kriterium: Leistungsfähigkeit
  3. 3Com Unified Wireless Switch
  4. Bluesocket BSC-600
  5. D-Link DWS-3227P
  6. Motorola WS5100
  7. Netgear WFS709TP
  8. Ruckus Wireless ZoneDirector 1000
  9. Fazit

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