Experten gehen davon aus, dass auch in den kommenden Jahren die Sprachübertragung die wichtigste Funktion für Anwender im öffentlichen Sektor und anderen Bereichen bleiben wird. Daneben wächst der Bedarf an einer leistungsstarken und zuverlässigen Datenübermittlung, um im Einsatz Informationen auszutauschen und die Situation vor Ort optimal bewerten zu können. Dabei müssen Einsatzkräfte auch in der Lage sein, in Echtzeit Nachrichten, hochauflösende Videos oder Fotos abzurufen sowie auf Datenbanken zuzugreifen. Hierfür benötigen sie größere Bandbreiten und Kapazitäten, die mittelfristig nur durch Zuhilfenahme von LTE-Technologien zur Verfügung gestellt werden können. Die Lösungen nach dem Long-Term-Evolution-Standard werden auf lange Sicht voraussichtlich als Ergänzung zu TETRA-Infrastrukturen genutzt – inklusive Erweiterungen wie 3GPP-LTE-Breitband (3rd Generation Partnership Project) und LTE Advanced. Um Technologien möglichst flexibel einbinden zu können, sollten die TETRA-Infrastrukturen zukunftsfähig aufgebaut sein und beispielsweise auf einer einheitlichen IP-Architektur basieren. Eine weitere wichtige Erweiterung von TETRA-Lösungen ist der "TETRA Enhanced Data Service" (TEDS), der die Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung bei hohen Sicherheitsmechanismen unterstützt. Durch die Spektrumseffizienz von TEDS können Anwender auf den gleichen Datenkanälen gleichzeitig bestehende Kapazitäten im TETRA-Frequenzband für Applikationen wie Videostreaming oder umfassendere Datenbankabfragen ausschöpfen. Anwender im öffentlichen und im Privatsektor haben derzeit und künftig umfassende Möglichkeiten zur Hand, um ihre Funkinfrastruktur zukunftsfähig aufzustellen und dadurch neue Anforderungen zu erfüllen. Die Zukunft des Funks sieht für die Nutzer also mehr als rosig aus. Man darf gespannt sein, welche Innovationen die kommenden Jahrzehnte bereithalten.