Kombination von Web- und WAN-Optimierung

Akamai und Riverbed kooperieren für schnellere Hybrid Clouds

11. Mai 2011, 14:15 Uhr | LANline/wg

Akamai, Anbieter eines weltweiten Grids von Servern für die schnelle Content- und Applikationsbereitstellung, will künftig zusammen mit WAN-Optimierer Riverbed eine gemeinsame Lösung zur Applikationsbeschleunigung anbieten. Das gemeinsame Angebot soll in Public Clouds wie in Private Clouds und damit letztlich auch in Hybrid-Cloud-Umgebungen Probleme mit der Anwendungs-Performance vermeiden helfen.

Akamai investiert derzeit stark ins Unternehmensgeschäft, ist also nicht mehr so sehr auf die Multimedia-Content-Anbieter fokussiert wie früher: Neben Content Delivery Networks (CDNs) stehen nun verstärkt Application Delivery Networks (ADNs) im Fokus des Service-Providers. Ziel ist die Beschleunigung der Applikationen und der Kommunikation zwischen den Applikationen sowie die Absicherung der Unternehmen vor netzbasierten Angriffen wie DDoS (Distributed Denial of Service).

Die Applikationsbeschleunigung erfolgt bei Akamai vor allem durch Algorithmen zur optimierten Routenfindung und durch den Performance-optimierten Abgleich innerhalb des eigenen Grids, angeboten als Managed Service zum Beispiel für andere Service-Provider, darunter Public Cloud Provider.

Für Private Clouds hingegen ist eine End-to-End-Optimierung gewünscht, daher ist die Zusammenarbeit mit Riverbed sinnvoll. Ein Unternehmen kann dabei entweder Akamai-Software auf einer Riverbed-Appliance laufen lassen, um zum Beispiel einen beschleunigten Zugriff auf Public Clouds zu optimieren, während Riverbed die Verbindungen zwischen den Unternehmens-RZs beschleunigt. In Akamais Rechenzentren wird dann wiederum die Software von Riverbeds Steelhead-Appliances als Virtual Appliance – von Riverbed angeboten als Virtual Steelhead – auf virtualisierten Servern laufen.

Komplementär sind die beiden Techniken laut Akamai vor allem in der Ergänzung von Public- und Private-Cloud-Angeboten, weniger auf technischer Ebene: Akamai beschleunigt seinen Daten-Traffic im Grid natürlich ebenfalls bereits hochgradig mittels WAN-Beschleunigungstechnik. Umgekehrt führt Riverbed mit „“Cloud Steelhead““ auch eine eigene Lösung für Cloud-Anbieter im Portfolio – dennoch ergänzen sich die Lösungen beider Anbieter sehr schön, insbesondere für deren Bestandskundschaft.

Die integrierte Lösung soll erst Anfang 2012 auf den Markt kommen, da Akamai sein Grid von über 90.000 Servern um die Riverbed-Software erweitern muss und umgekehrt Akamai Zugriff auf die Software-Instanzen auf den Riverbed-Appliances erhalten muss, um den Sicherheitsanforderungen der Kunden gerecht zu werden.

Die Lösungen der beiden Partner sind laut Angaben von Akamai und Riverbed bei über 13.000 Unternehmen im Einsatz. Das weltweite Akamai-Netzwerk besteht aus mehr als 90.000 Cloud-Servern und optimiert die Inhalts- und Anwendungsbereitstellung auf Routing-, Protokoll- und Anwendungsebene. Akamai verarbeitet laut eigener Aussage rund 30 Prozent des gesamten über das Web abgewickelten Datenverkehrs. Weitere Informationen zu dieser Kooperation gibt es unter www.akamai.com/riverbed.

Auch mit IBM hat Akamai kürzlich eine ähnlich gelagerte Kooperation vorgestellt. Die IBM Datapower Edge Appliance XE82 soll eine Mischung aus Applikations- und WAN-Beschleunigung sowie applikationsbezogene Security-Features bieten. IBMs Datapower-Appliances dienen ebenfalls der Applikationsbeschleunigung von Load-Balancing bis zum Caching. Datapower kann durch die Kooperation mit Akamais ADN kommunizieren, um zum Beispiel die Caching-Last Performance-optimiert „on the fly“ anzupassen. Wie bei Riverbed soll in einem zweiten Release die Edge-Software von Akamai direkt auf der XE82 implementiert werden, damit auch hier das ADN von Akamai bis zum RZ des Kunden reicht.

Durch diese Cloud-OEM-Strategie erweitert Akamai sein ADN über die „letzte Meile“ bis ins RZ des Kunden, um letztlich diese „letzte Meile“ verschwinden zu lassen. Mit dem Carrier-Ausrüster Ericsson wiederum hat Akamai eine Zusammenarbeit angekündigt, um auch möglichst nahe an die Mobile Devices heranzukommen.

Die Kooperation von Akamai mit Riverbed verfolgt ein ähliches Ziel wie Riverbeds Cloud Steelhead: die beschleunigte Bereitstellung von Cloud-Services.

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