Natürlich wird auch Hybrid Work aktuell schon irgendwie mit Leben gefüllt, doch gibt es einiges Potenzial, die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen. Deshalb lohnt es sich, sich etwas intensiver mit dieser neuen Arbeitsform auseinanderzusetzen. Unterschied man zuletzt klar zwischen Arbeitsplätzen innerhalb des Unternehmens und außerhalb, so muss man den häufigen Wechsel als neuen Standard sehen. Dazu gehört auch, dass Mitarbeiter sich nicht jedes Mal fragen sollten, was sie genau an welchem Ort dürfen und können. Hinzu kommt, dass Mitarbeiter, die häufiger von zu Hause aus arbeiten, sich im Unternehmensgebäude vermutlich zukünftig einen Arbeitsplatz teilen werden. Kurz gesagt: Alles, was den Mitarbeiter an einen spezifischen Ort bindet, sollte ein Unternehmen auflösen – Telefon, Drucker, Desktop, Datei-Server etc. verlagern sich in die Cloud.
Nach dem Faxgerät (sofern noch vorhanden) ist der nächste große Klotz am Bein sicherlich der Drucker. Doch dank Cloud Printing lässt sich auch das Drucken flexibilisieren. Warum zum Beispiel sollte der Anwender nicht drucken, während er sich noch im Regionalzug befindet, um dann die Ausdrucke abzuholen, sobald er an einem entsprechenden Drucker vorbeiläuft – am besten, ohne sich vorher festlegen zu müssen? Eine solche Cloud-Printing-Lösung sollte auch das mobile Drucken unterstützen, denn je mehr die Mitarbeiter von unterwegs aus tätig sind, desto mehr werden sie das mobile Drucken zu schätzen wissen.
Nun zum Desktop: Um die Hardwareanforderungen einfach zu halten und gegebenenfalls den Mitarbeitern ein Pendeln auch ohne Laptop im Gepäck zu ermöglichen, bieten sich virtuelle Desktops an. Mit Windows Virtual Desktop (WVD) offeriert Microsoft seit Kurzem diese Desktops vollständig aus der Cloud. So können IT-Abteilungen auch ohne Aufrüstung des eigenen Rechenzentrums schnell solche Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Sind hohe Sicherheitsanforderungen einzuhalten, empfiehlt sich die Kombination mit Linux-basierten Lösungen, die den Rechner des Mitarbeiters komplett sperren und ihm nur ermöglichen, auf einen solchen virtuellen Desktop zuzugreifen.
Letztendlich ist die Anbindung und Verfügbarkeit des Datei-Servers auch außerhalb der Unternehmensgrenzen zu überprüfen. Dabei sollte das Unternehmen sich fragen, inwieweit es den Zugriff auf den Datei-Server über Technologien wie zum Beispiel Azure Files ermöglichen kann. Ein Umdenken kann auch bei der Bereitstellung des WLANs erfolgen. Ist es notwendig, dass die Absicherung von Unternehmensressourcen über das WLAN erfolgt? Oder ist es nicht viel sinnvoller, das WLAN im Unternehmen ähnlich aufzubauen, wie man es in Cafés oder im Home-Office erwartet? Natürlich sollte ein solches WLAN keinen direkten Zugang zu internen Systemen ermöglichen, sondern nur ins öffentliche Internet führen. Die internen Ressourcen sollten dann über gesicherte Verbindungen oder ein VPN erreichbar sein.
Mit diesen Voraussetzungen ist sichergestellt, dass Mitarbeiter jederzeit beliebig ihre Arbeitsplätze wechseln können, ohne Umstellung und ohne Reibungsverluste. Empfehlenswert kann es für die Verwaltung der Büroflächen sein, diese mit einer Verwaltungssoftware aus dem Coworking-Space-Segment zu verwalten. So ist dafür gesorgt, dass im Büro immer ein Arbeitsplatz zur Verfügung steht.