Interview mit Le Hai, CEO von FPT Europe
Beste Küste
Fortsetzung des Artikels von Teil 2
Anfängliche Herausforderungen
LANline: Mit welchen Schwierigkeiten sahen oder sehen Sie sich als vietnamesischer Anbieter im deutschen IT-Markt konfrontiert?
Le Hai: Die erste Herausforderung, die es zu überwinden galt, war die Sprachbarriere und der Zeitzonenunterschied. Mit unserem Best-Shore-Liefermodell können wir dieses Hindernis überwinden und sicherstellen, dass unser Team in Deutschland und unser Nearshore-Lieferzentrum die Brücke zwischen unserem Offshore-Entwicklungsteam und den Kunden bildet, die gesamte Kommunikation und die kulturellen Unterschiede abdeckt und sicherstellt, dass es keine Verzögerungen bei der Lösung aller Kundenanfragen gibt.
Die zweite Herausforderung ist die Frage, wie man einen neuen Kunden sowie das Vertrauen dieses Kunden gewinnt. Die deutschen Kunden stellen sehr hohe Anforderungen an die Service-Qualität, sodass es für uns schwer war, überhaupt erst einmal Fuß zu fassen. Seit der Gründung 2012 bis 2015 hatten wir nur wenige Kunden und es war nicht einfach für uns zu expandieren. Mit unserer guten Service-Qualität, wettbewerbsfähigen Preisen und Referenzen von bestehenden Kunden sind wir jedoch in der Lage, mit Anbietern aus Indien zu konkurrieren. So haben wir unseren Markt in den letzten fünf Jahren erfolgreich erweitert. Da FPT immaterielle Dienstleistungen anbietet, die man nicht anfassen oder sehen kann, ist die einzige Möglichkeit, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, die erfolgreichen Fallstudien, die wir geliefert haben. Und wenn wir einmal das Vertrauen der deutschen Kunden gewonnen haben, sind sie mehr als bereit, uns auch an ihre Partner und Kunden weiterzuempfehlen.
LANline: Bietet FPT seinen hiesigen Kunden deutschsprachigen First- und Second-Level-Support von lokalen Standorten aus an?
Le Hai: Ja, das tun wir.
LANline: Was sind Ihre Pläne für den Ausbau des Business in Deutschland für dieses und das kommende Jahr?
Le Hai: Die zwei wichtigsten Ziele für unsere Geschäftsexpansion in Deutschland und Europa in diesem und im nächsten Jahr sind erstens die Einrichtung weiterer Nearshore-Delivery-Zentren innerhalb Europas, um unser Team in Deutschland bei der Lieferung von Großprojekten an Kunden zu unterstützen, und zweitens die Ausweitung unserer Präsenz in der skandinavischen Region. Tatsächlich haben wir gerade unser erstes Büro in Dänemark eröffnet und damit den Grundstein dafür gelegt, dass wir mehr Kunden in dieser Region ansprechen können. Mit diesen Zielen wollen wir bis 2025 zu den Top Ten der DX-Anbieter (Digital Experience, d.Red.) in Europa gehören.
LANline: Ist auch eine personelle Aufstockung an Ihren deutschen Standorten geplant?
Le Hai: Da unser Unternehmen jährlich um 30 Prozent wächst, planen wir auch, unsere Mitarbeiterzahl in Deutschland und europaweit um 30 Prozent pro Jahr zu erhöhen. Außerdem haben wir auch wachsende Teams in verschiedenen Entwicklungszentren weltweit, die unsere Aktivitäten in Deutschland und Europa im Allgemeinen unterstützen.
LANline: Herr Le, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.
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