Doch nicht nur Großbritannien, auch andere ITK-Märkte wie der deutsche dürften die Folgen des EU-Austritts der Briten zu spüren bekommen. Schon letzte Woche warnte der Branchenverband Bitkom vor den Konsequenzen, die ein Austritt Großbritanniens für die deutsche IT-Landschaft nach sich zieht.
Für deutsche ITK-Unternehmen ist Großbritannien nach Frankreich das wichtigste Ausfuhrland. Im vergangenen Jahr exportierte die hiesige Branche Produkte und Unterhaltungselektronik im Wert von 2,9 Milliarden Euro in das britische Königreich. Im ersten Quartal dieses Jahres belief sich dieser Wert bereits auf 626 Millionen Euro. Im Gegenzug importierte die Branche 2015 ITK-Produkte im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro aus Großbritannien nach Deutschland. In den ersten vier Monaten 2016 wurden Waren im Wert von 311 Millionen Euro eingeführt.
»Sollte es wirklich zu einem Brexit kommen, hängt alles davon ab, wie die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern danach vertraglich geregelt werden, etwa was den freien Austausch von Waren und Dienstleistungen angeht«, bestätigte auch Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. »Jedes Hemmnis für einen freien Austausch von Waren birgt die Gefahr, dass es auch zu Umsatzverlusten bei deutschen Anbietern kommt.« Neben dem Warenaustausch hat der Brexit nach Ansicht des Bitkom auch negative Auswirkungen auf die übrigen Wirtschaftsbeziehungen wie etwa die Freizügigkeit für Arbeitnehmer.