Dicke Überflieger

13. Mai 2009, 12:58 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Windows-Storage-Server-2003

Die Storage-Variante des Windows-Server-2003 gibt es nicht im Handel. Sie bleibt OEM-Nehmern vorbehalten. Die Storage-Appliance-Version fügt dem normalen Windows-Server eine einfache Web-Admin-Gui und das iSCSI-Target hinzu. Trotz Gui lässt sich das System am besten über den Windows-Desktop, via Remote-Desktop, und die Management-Console einrichten.

Der Windows-Storage-Server gliedert sich nahtlos in bestehende Active-Directories und kann damit auch problemlos das Microsoft-DFS (Distributed File-System) verwenden.

Diese Lösung eignet sich für Unternehmen mit einer homogenen Windows-Infrastruktur, deren Administratoren nichts anderes als Windows verwalten wollen oder können. In Sachen Performance kann der 2003er Storage-Server von Microsoft jedoch keinen Blumentopf gewinnen. Auf gleicher Hardware sind auf Linux/Unix basierende Software-Appliances in der Regel doppelt so schnell. Vorkonfigurierte Storage-Appliances mit Windows-Storage-Server finden sich im Portfolio nahezu jedes Server-Herstellers.

Eine Bewertung kann Network Computing zum Windows-Storage-Server aktuell nicht abgeben, da im Labor momentan kein Testgerät mit diesem System arbeitet. Die letzte Microsoft-Storage-Appliance (HP Storageworks 400 AIO) hat das Labortem schon vor Monaten mit FC-Adaptern ausgestattet und auf Open-E-DSS umgerüstet.

Eine sehr leistungsfähige Storage-Server-Software stammt von Open-E. Der Data-Storage-Server (DSS) startet von USB oder CD-ROM und verwandelt den zugrunde liegenden Rechner in ein vollwertiges NAS/SAN-Gerät. Die Software arbeitet mit den gängigen SAS/S-ATA-Raid-Controller, kann Disks aber auch mit Software-Raid nutzen. Open-E unterstützt die gängigen File-Protokolle wie SMB/CIFS und NFS. Dazu gibt es ein simples aber funktionierendes Windows-User zu Linux/Unix-ID-Mapping. Das verhindert Rechtekonflikte, wenn ein User wechselweise via CIFS und NFS auf gesharte Dateien zugreift. Neben dem lokalen Verzeichnis kann sich die Appliance in bestehende ADS- oder LDAP-Verzeichnisse einklinken.

Open-E packt die Clients von EMC-Retrospect, CA-Arcserve und Veritas-Backup-Exec in die Appliance. So kann der Verwalter den NAS-Filer in bestehende Backup-Netzwerke integrieren. Das Image enthält außerdem die freie Netzwerk-Backup-Software Bacula (http://www.bacula.org/de). Der Administrator kann damit Sicherungen lokaler Freigaben auf virtuelle und physische Tapes erstellen und den DSS in bestehende Bacula-Verbände integrieren.

Neben den Dateifreigaben beherrscht der DSS auch Blockfunktionen für iSCSI. Ein Qlogic-FC-Adapter der Serie 23xx oder 24xx ermöglicht, den DSS als FC-Target einzusetzen. Die FC-Konfigurationsoptionen beschränken sich dabei allerdings auf das Nötigste. Die WWNs der angebundenen Maschinen muss der Verwalter nach wie vor von Hand in das Admin-Gui eintippen. Zu allen Block- und File-Quellen kann der Verwalter Snapshots generieren und für Sicherungszwecke verwenden. Leider kann der DSS nach wie vor seine virtuellen FC-LUNs nicht über iSCSI freigeben und umgekehrt.

Wer nicht den vollen DSS-Funktionsumfang benötigt, kann bei Open-E auch Software-Appliances mit reinem NAS oder iSCSI-SAN-Funktionen erwerben.

Fazit: Der Open-E DSS ist eine einfache, aber leistungsstarke und solide Software-Appliance für Speichersysteme der gehobenen Einsteiger- und unteren Mittelklasse. Lösungen mit DSS arbeiten als NAS-Filer in Netzwerken mit hunderten Benutzer sowie als iSCSI/FC-Blockdevices für kleinere Clusterverbände. Klassische Anwendungen sind hierbei gespiegelte Mail- oder Groupwareserver (Exchange) und kleinere Vmware-ESX-Cluster. Network Computing setzt im Labor mehrere DSS-Speichersysteme ein. Diese liefern FC-LUNs für den ESX-Cluster, den VTL-Server und NFS/CIFS-Freigaben für das komplette Testnetz.


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