Die diesjährige Internationale Funkausstellung in Berlin brachte vor allem eine Erkenntnis: Das Smart Home ist das dominierende Thema der Hersteller. Und mittendrin ist das Smartphone als das zentrale Steuerungselement.
Vom Auto aus während der Heimfahrt schon einmal die Heizung anmachen, oder morgens wird mit dem Wecker automatisch die Kaffeemaschine angestellt. Das Zuhause wird immer intelligenter und lässt sich ganz auf die Bedürfnisse seiner Bewohner einstellen. Die Wohnung der Zukunft soll »spüren, lernen und reagieren«, wie Samsung-Vorstandsvorsitzender Boo-Keu Yoon im Auditorium des neuen CityCube auf der IFA seine Vision des Smart Homes dem Publikum prognostizierte. Eine große Rolle will dabei Samsung spielen, wie Yoon betonte. Dabei sei die Technik, die es heute gibt erst der Anfang. »Es wird einen viel dramatischeren Wandel geben«, erklärt Yoon. Und im Zentrum des Wandels stehen die Bedürfnisse des Menschen, die durch die Technik gestillt werden sollen – ohne dabei im Vordergrund zu stehen.
Aber nicht nur Samsung hat sich dem Smart Home verschrieben und investiert kräftig in Start-Ups. Andere Hersteller fokussieren sich auf den wachsenden Trend. So kündigte beispielsweise Apple vor einigen Monaten ein »Home Kit« an. Konkurrent Google machte mit dem Zukauf von Nest erste Schritte in Richtung vernetztes Zuhause. Dabei versuchen die Hersteller zunächst ihre eigenen Standards auf den sich entwickelnden Markt zu bringen.
Die Idee dahinter, das Leben mit der automatischen Steuerung von Geräten im Haus schöner zu machen und dabei durch Lampen- und Heizungssteuerung auch noch Energie zu sparen, ist schon älter. Aber erst mit dem Durchbruch des Smartphones ist es möglich sämtliche vernetzten Geräte zentral zu steuern. Apps ermöglichen es, neue Lösungen für die Hausautomation zu entwickeln und die verschiedensten Geräte über WLAN oder Bluetooth zu verbinden. Ein solches Beispiel ist die Plattform »Qivicon« von der Telekom und seinen Partnern. Mit dem System lassen sich alle im Heimnetzwerk angeschlossenen Geräte zentral über eine App oder das Webportal verwalten.
D-Link launchte auf der IFA ein komplett neues Smart Home-Portfolio. Dabei setzt der Hersteller auf die Vereinheitlichung der Vernetzungsstandards zu IP und WLAN. Während sich die neue Produktpalette von D-Link um die Kontrolle und Sicherheit in den eigenen vier vernetzten Wänden dreht, setzt man bei Devolo auf das Baukasten-Prinzip. Der Nutzer kann sich aus dem Portfolio aus physischen Lichtschaltern, Heizkörpern oder Bewegungs- und Rauchmeldern sein Smart Home selbst konfigurieren.
Mehr Endgeräte im Netzwerk bringen auch einen größeren Hunger nach Bandbreite und Leistung mit. So konzentrieren sich die neuen Produkte rund um das Connected Home von Netgear besonders auf das Upgrade auf das schnellere AC-WLAN und eine Optimierung der Bandbreite je nach Bedarf der im Netzwerk befindlichen Endgeräte.