Mit dem Ende der Störerhaftung dürfte dennoch die Grundlage geschaffen sein, um auch hierzulande ein dichteres Netz an WLAN-Hotspots aufzubauen. »Im gewerblichen Umfeld wird die Zahl deutlich steigen, denn es ist ein bedeutsames Differenzierungsmerkmal in allen Bereichen, die mit dem längeren Verbleib des Kunden zu tun haben«, ist sich etwa Michael Himmels, Vice President Business Solutions bei Devolo, sicher.
Zusätzliche Hotspots erwartet auch die Mehrheit der Deutschen vom Ende der Störerhaftung. Das hat eine Umfrage ergeben, die das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des Netzwerkherstellers Lancom im Mai 2016 durchgeführt hat. Befragt wurden 1.004 Konsumenten ab 14 Jahren. Gut die Hälfte (51 Prozent) rechnet bereits kurzfristig mit einer deutlichen Verbesserungder Hotspot-Abdeckung. Vor allem gastronomische Betriebe und Dienstleister werden nach Einschätzung der Deutschen mehr Hotspots zur Verfügung stellen. Dass auch Privatleute ihre WLANs öffnen werden, davon geht allerdings nur eine Minderheit von 20 Prozent aus. Nur rund zwölf Prozent der Befragten sind dagegen der Meinung, dass die gesetzliche Neuregelung keine Auswirkung auf die Hotspot-Situation in Deutschland haben wird.
Ein dichteres Netz an Hotspots dürfte auch den Absatz der dafür nötigen Produkte ankurbeln. Vor allem Access Points werden in nächster Zeit nach Erwartung der Netzwerkhersteller gefragt sein. »Wir gehen davon aus, dass sich unser Absatz von Access Points und der dazu passenden Hotspot-Optionen deutlich erhöhen wird«, freut sich etwa Stefan Herrlich, Geschäftsführender Gesellschafter bei Lancom und dort verantwortlich für den Vertrieb. Davon dürfte auch der Channel profitieren. »Dem Fachhandel eröffnen sich attraktive neue Chancen, denn viele zukünftige Hotspot-Betreiber wollen oder können sich nicht um Installation, Konfiguration, Wartung und den sicheren Betrieb ihrer Hotspots kümmern«, so der Lancom-Vertriebschef.