Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung der mittelständischen Unternehmen befindet sich trotz Rückgang weiterhin auf hohem Niveau. Die Stimmung ist anhaltend positiv und die Umsatzaussichten für den Jahreswechsel und das beginnende neue Jahr sind optimistisch. Dank der starken Nachfrage nach Hardware- und Softwareprodukten belebte sich der Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) im November wiederholt. Freie ITK-Budgets führen zu Wachstumssignalen für die kommenden drei Monate.
Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40 Prozent zu den Ausgaben und Investitionen hinsichtlich Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, publizieren Fujitsu und Techconsult den IT-Mittelstandsindex bereits seit vielen Jahren. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen eingefangen.
Nach dem Wachstumsschub im vergangenen Monat ließ im November gegenüber dem Vormonat die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung der mittelständischen Unternehmen in Deutschland nach. Der Index der realisierten Umsätze fiel um neun Punkte und liegt aktuell bei 117 Zählern. Trotz Rückgang ist das Umsatzniveau weiterhin hoch, und es überwogen die Firmen mit gestiegenen Umsätzen gegenüber denen mit rückläufigen Einnahmen. Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung waren im November insbesondere die Dienstleistungsunternehmen und der Handel. Ihre Indizes erzielten Werte von weit über 120 Punkten und lagen damit deutlich über dem Marktdurchschnitt. Industrie und Finanzgewerbe spiegeln den Marktdurchschnitt wider.
Parallel zum erzielten Umsatz machten auch die wirtschaftlichen Erwartungen für den Jahreswechsel eine Kehrtwende und fielen massiv zurück. Das hohe Niveau vom Oktober konnte nicht gehalten werden, mit einem Minus von 14 Punkten wurde die Euphorie der Prognose sichtbar zurückgenommen. Dank des ursprünglich sehr hohen Niveaus liegt der Erwartungsindex jedoch noch immer bei 111 Punkten. Im Vergleich der Branchen heben sich die Dienstleistungsunternehmen und das Finanzgewerbe stark hervor. Weniger rosig sind dagegen die Aussichten des öffentlichen Bereiches, hier könnten sich die Verwaltungen mit steigenden und mit rückläufigen Einnahmen geradeso die Waage halten. Die Indikatoren aller anderen Branchen liegen etwas unter dem Marktdurchschnitt.
Der Jahresvergleich weist gegenüber 2012 eine deutlich bessere Umsatzentwicklung und -erwartung aus. Gegenüber November 2012 machte der Index der realisierten Umsätze fünf Punkte gut. Der Indikator der Umsatzerwartungen liegt neun Punkte über dem Vorjahreswert.
Die IT-TK-Ausgaben der mittelständischen Unternehmen waren im November wiederholt im Aufwind. Es waren mehr Unternehmen geneigt, in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zu investieren als im Oktober. Der Index der realisierten Ausgaben stieg daher um zwei Zähler auf 116 Punkte. Bis auf das Finanzgewerbe tätigten im November alle Wirtschaftszweige überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Positiv hervorzuheben ist die Nachfrage nach IT-/TK-Produkten und -Lösungen im Handel, alle anderen Wirtschaftssegmente blieben hinter dem Durchschnitt zurück.
Die Ausgabenplanungen für die nächsten drei Monate bleiben vielversprechend und optimistisch, auch hier legte der entsprechende Index nochmals zwei Zähler zu und liegt aktuell bei insgesamt 128 Punkten. Er zeigt, dass die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten weiterhin deutlich dominieren werden. Zum Jahreswechsel scheinen viele Unternehmen noch einmal Budgets freizugeben. Alle Branchen kündigen für die kommenden drei Monate steigende IT-/TK-Investitionen an. In die Höhe getrieben wird der Index in erster Linie durch die Industrie, den Handel und die Versorgungsunternehmen, deren Indikatoren weit über dem Durchschnittswert liegen.
Der Jahresvergleich weist im diesjährigen November eine höhere Investitionsneigung als 2012 aus: Der Indikator liegt sechs Punkte über dem Vorjahreswert, die Ausgabenplanungen weisen ein Plus von fünf Punkten gegenüber dem Vorjahreswert aus.
Die Ausgabenneigung hinsichtlich Hardware zeigt sich stabil auf hohem Niveau. Mit einem Plus von einem Zähler erreichte der Index der realisierten Ausgaben für Hardwareprodukte einen Stand von 112 Punkten. Damit überwogen die Unternehmen mit gestiegenen Investitionen etwas mehr als im Vormonat. Alle Branchen bis auf das Finanzgewerbe tätigten im November überwiegend steigende Hardwareausgaben. Deutlicher Treiber der Nachfrage war der mittelständische Handel. Alle übrigen Segmente liegen im Marktschnitt oder geringfügig darunter.
Aus Sicht der mittelständischen Anwenderunternehmen ist der Ausblick auf den Jahreswechsel und die ersten beiden Monate des neuen Jahres vielversprechend. Viele mittelständische Unternehmen setzen zum Jahresende Budgets frei oder starten 2014 mit neuen IT-Budgets und planen, in Hardware zu investieren. Der Indikator der Ausgabenplanungen bestätigt mit 121 Punkten das hohe Niveau des Vormonats. Über alle Branchen hinweg ist die Mehrheit der Unternehmen stark an Hardwareinvestitionen interessiert, sehr positiv heben sich der Handel und die Dienstleister vom Durchschnitt ab.
Der Vorjahresvergleich zeigt bei beiden Indikatoren ein deutlich höheres Niveau. Der Ausgabenindex für Hardware liegt fünf Punkte über dem Wert vom November 2012. Der Index der Ausgabenplanungen zeigt ein Plus von sieben Punkten gegenüber dem Vorjahreswert.
Die Nachfrage nach Softwarelösungen ist im November gegenüber dem Vormonat deutlich angestiegen. Der Index der getätigten Ausgaben für Software stieg um fünf Zähler auf einen Wert von 110 Punkten an. Der Indikator zeigt, dass die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben für Software gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben im November deutlicher in der Überzahl waren als im Monat zuvor. Der Planungsindex für Software lässt erkennen, dass sich die mittelständischen Unternehmen mit expansiven Investitionsplanungen in den kommenden drei Monaten deutlich durchsetzen könnten. Die Prognose hält das hohe Niveau vom Oktober, der Indikator bleibt mit 114 Punkten konstant.
Im Vergleich zum November 2012 liegt der Index der realisierten Softwareausgaben punktgleich auf dem Vorjahresniveau. Der Indikator für die geplanten Softwareausgaben konnte gegenüber dem Vorjahr vier Punkte zulegen.
Der Markt für Kommunikationsprodukte präsentierte sich im November gegenüber Oktober positiv. Der Lageindex verbesserte sich um zwei Punkte und liegt aktuell bei 103 Zählern. Somit konnten sich die Unternehmen mit expansiven Ausgaben wieder durchsetzen und waren, gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben, in der Überzahl. Der prognostizierte Index für die kommenden drei Monate liegt konstant bei 103 Punkten. Damit dürften die Unternehmen mit steigenden Ausgaben für Kommunikationsprodukte in den kommenden drei Monaten in der Überzahl bleiben.
Im Jahresvergleich zu 2012 zeigen sich leichte Einbußen. Der Index für die realisierten Investitionen weist gegenüber November 2012 ein Minus von zwei Punkten aus. Die Ausgabenplanungen bleiben vier Punkte hinter dem Vorjahreswert zurück.
Die Nachfrage nach IT- und TK-Dienstleistungen legte im November leicht zu. Der Index der realisierten Ausgaben stieg um zwei Zähler auf 106 Punkte an. Somit überwogen etwas mehr die Unternehmen mit steigenden Service-Ausgaben gegenüber denen mit rückläufiger Ausgabentätigkeit. Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist ähnlich zuversichtlich wie im Monat zuvor. Der Indikator der geplanten Ausgaben für IT-/TK-Services nahm um einen Punkt zu und weist einen Wert von 108 Punkten aus.
Beide IT-/TK-Service-Indikatoren können mit dem hohen Vorjahresniveau nicht ganz mithalten. Der Index der getätigten Service-Ausgaben liegt zwei Punkte unter dem Vorjahreswert, der Indikator der geplanten Ausgaben weist ein Minus von einem Punkt aus.
Der IT-Mittelstandsindex ist ein Projekt von Fujitsu und Techconsult. Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der Ifo-Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.
Techconsult: IT-Mittelstandsindex für Oktober