Wifi 6 kurz vor der Ratifizierung

So profitieren Systemhäuser vom neuen WLAN-Standard

31. Mai 2019, 13:50 Uhr | Ulrike Garlet

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Bessere Nutzererfahrung im WLAN

Olaf Hagemann, Director of Systems Engineering DACH bei Extreme Networks
Olaf Hagemann, Director of Systems Engineering DACH bei Extreme Networks
© Extreme Networks

Während bei der Einführung von früheren Standards der Schwerpunkt auf einer Erhöhung der Geschwindigkeit lag, möchte Wifi 6 die Nutzererfahrung insgesamt verbessern – und die hängt eben nicht nur vom Tempo ab, sondern auch von Faktoren wie einer geringen Latenz und der Stabilität der Verbindungen. »Durch den neuen Standard ist der theoretisch maximal mögliche Bruttodurchsatz erhöht worden, aber das ist gar nicht die primäre Stoßrichtung. Viel wichtiger ist, dass dadurch mehr Leistung in beide Richtungen – also Senden und Empfangen – möglich ist«, sagt dann auch Olaf Hagemann, Director of Systems Engineering DACH, beim Netzwerkspezialisten Extreme Networks.

Durch eine effizientere Nutzung des Frequenzspektrums sollen WLAN-Verbindungen stabiler werden. Während bei Wifi 5 die MU-MIMO-Technologie (Multi-User Multiple-Input Multiple-Output) nur den Datendurchsatz im Downlink verbessert hat, kommt nun auch der Uplink dazu. Ein Netzwerkgerät kann so künftig gleichzeitig von mehreren Sendern empfangen (Uplink) und an mehrere Empfänger senden (Downlink). Indem bis zu acht Geräte gleichzeitig über einen speziellen Kanal pro Gerät senden können, lassen sich große Pakete, wie sie etwa beim Streamen von HD-Videos entstehen, effizienter verarbeiten. »Damit ist es möglich, beispielsweise 4K-Video-Konferenzen über WLAN durchzuführen«, schildert Rolf Bachmann, Head of Network Solutions Business Development beim Systemintegrator Controlware, die Vorteile.

Während MU-MIMO vor allem die Verarbeitung von großen Datenpaketen verbessert, profitieren Anwendungen mit vielen kleineren Datenpaketen, wie etwa Sprachverkehr oder IoT-Geräte, von einer Technologie mit dem etwas sperrigen Namen OFDMA (Orthogonal Frequency Division Multiple Access). Vereinfacht dargestellt, teilt die Technologie Signale innerhalb der vorhandenen Kanäle feiner auf und reduziert auf diese Weise Verzögerungen bei vielen gleichzeitigen Netzwerkzugriffen. In der Praxis sorgt das für einen wesentlich höheren Datendurchsatz und stabilere Verbindungen.

Ein zusätzliches Plus an Performance liefert auch der Schritt von 256-QAM auf 1.024-QAM (Quadrature Amplitude Modulation), denn bei der Modulation wird so die Anzahl der Symbole vervierfacht und gleichzeitig die Zahl der Bits pro Symbol von acht auf zehn erhöht. Insgesamt soll das auf kurzen Wegen und bei ungestörtem Signalweg einen Geschwindigkeitszuwachs von bis zu 50 Prozent ermöglichen.


  1. So profitieren Systemhäuser vom neuen WLAN-Standard
  2. Bessere Nutzererfahrung im WLAN
  3. Intelligentes Energiemanagement
  4. Standard in der Pre-Phase
  5. Gute Margen für den Channel

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