Projektbericht: Eaton-USV auf 5.100 Höhenmetern

USV im Einsatz unter Extrembedingungen

3. Juli 2014, 14:15 Uhr | Ulrike Garlet
Das Chajnantor-Hochplateau in der chilenischen Atacama-Wüste ist eine der lebensfeindlichsten Regionen der Erde, Foto: Eaton

Die Radioteleskopanlage ALMA ist ein Hoffnungsträger der Astronomie. Das Projekt unter extremen Bedingungen wurde unter anderem durch den Einsatz einer Spezial-USV von Eaton möglich.

Die Anfänge des Kosmos ergründen und seine Zukunft vorhersagen zu können: Nichts Geringeres erhoffen sich Astronomen von der Himmelserkundung durch das Radioteleskop ALMA (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array), das zwischen 2009 und 2013 auf dem Chajnantor-Hochplateau in der nordchilenischen Atacama-Wüste errichtet wurde. Auch der USV-Spezialist Eaton hat für dieses Projekt einen entscheidenen Baustein geliefert: Der Hersteller von Systemen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung rüstete die Klimatisierung des Weltraumteleskops mit einer speziellen USV-Lösung aus.

ALMA ist das bislang größte Projekt der erdgebundenen Astronomie. Bestehend aus 66 Parabolspiegeln, die sich zu einer einzigen Spiegelfläche von bis zu 16 Kilometern Durchmesser zusammenschalten lassen, wird ALMA als erstes Teleskop seiner Art elektromagnetische Strahlungen im Submillimeter-Bereich messen können. Diese Strahlungen geben unter anderem über die chemischen Vorgänge Auskunft, die sich bei der Geburt von Sternen ereignen und eröffnen so einen Blick in die Kinderstube des Universums. Über eine Milliarde Euro ließen sich die beteiligten Länder aus Asien, Europa und Nordamerika diesen Einblick kosten. Der Aufwand lohnte sich rasch: Schon bei ersten Testbeobachtungen mit nur 16 Spiegeln stellten die Astronomen fest, dass zahlreiche Sterne rund eine Milliarde Jahre früher entstanden waren als angenommen – ein kleiner Vorgeschmack auf die Entdeckungen, die die Anlage künftig ermöglichen soll.

Spektakulär ist das ALMA-Projekt jedoch nicht nur in finanzieller und wissenschaftlicher Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf die Umfeldbedingungen. Denn der Standort der Teleskop-Anlage gehört zu den klimatisch anspruchsvollsten Regionen der Erde: 5.100 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, ist das Chajnantor-Hochplateau geprägt durch jahrzehntelange Trockenheit, schwere Sandstürme und Tag-Nacht-Temperaturdifferenzen von über 40 Grad Celsius. Der Sauerstoffgehalt der Luft ist nur noch halb so hoch wie auf Meereshöhe. Hinzu kommen regelmäßige Erdstöße: Statistisch gesehen wird die Atacama-Wüste und mit ihr das Plateau alle vier Monate von einem Beben der Stärke fünf oder sogar mehr erschüttert.

Für Astronomen hat indessen gerade diese abweisende, lebensfeindliche Landschaft eine ungeheure Anziehungskraft. Das Chajnantor-Plateau ist weltweit der einzige Ort, an dem die geplanten Messungen überhaupt durchführbar sind: Nur hier, in der extrem trockenen und dünnen Luft der Wüsten-Hochebene, werden die Submillimeter-Strahlungen nicht durch die Erdatmosphäre absorbiert und können deshalb kontinuierlich aufgefangen werden. Für ALMA kam deshalb letztlich kein anderer Standort in Frage.


  1. USV im Einsatz unter Extrembedingungen
  2. Herausforderung für die Technik
  3. Marine-USV von Eaton im Einsatz
  4. Anpassung an die Höhenlage

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