Breitbandausbau

Verbände fordern »echte Gigabit-Strategie«

15. September 2015, 16:10 Uhr | Timo Scheibe

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wettbewerb garantiert effizienten Ausbau

Im Festnetz gehe hier kein Weg an Glasfaseranschlüssen vorbei, die bis in die Gebäude (FTTB) oder bis in die Wohnung (FTTH) reichen. »Auch für Mobilfunk-Lösungen werden in der Regel auf Glasfasernetzen basierende Infrastrukturen benötigt«, meint VATM-Präsident Martin Witt. Seiner Meinung nach können diese nicht schnell genug errichtet oder aufgerüstet werden, um zum einen den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken und zum anderen eine digitale Spaltung zu verhindern.

Beim Ausbau ist sich die Initiative einig, dass diese nur im Wettbewerb gelingen kann. Nur so ließen sich ein effizienter Ausbau, die stetige Verbesserung der Produktqualität und die Entwicklung neuer Dienste und Applikationen gewährleisten. Von dieser Entwicklung profitieren am Ende Unternehmen und Endverbraucher von günstigeren Preisen.

Einzelne Vertreter der Netzbetreiber lehnen aus diesem Grund einen exklusiven Vertrag zwischen der Deutschen Telekom und der Bundesnetzagentur ab, der dem Carrier ein alleiniges Recht auf den Ausbau von Vectoring zugestehen würde. Diese Technologie darf in ihren Augen nur eine Zwischenlösung sein, die einen weitergehenden Ausbau nicht behindern darf. Eine Entscheidung für die Telekom würde darüber hinaus neben der Milliarde, die das Unternehmen für den Ausbau zugesagt hat, zusätzliche Gelder der Wettbewerber verhindern und bereits getätigte Investitionen entwerten, da Vectoring den parallelen Betrieb mehrere Anbieter auf der Kupferleitung ausschließt.

Eine Privilegierung der Telekom würde in ihren Augen nicht nur ein neues Monopol »in Bereichen des langfristig nicht zukunftsfähigen Kupfernetzes« schaffen, sondern auch Kapitalgeber und Investoren abschrecken. »Zukunftssichere Glasfasernetze in Stadt und Land sichern nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland und spielen bei der Wahrung und dem Ausbau von Wohlstand daher eine entscheidende Schlüsselrolle«, sagt Breko-Präsident Norbert Westfal. Er sieht im Wettbewerb eine Garantie für einen weitgehend eigenfinanzierten Glasfaserausbau, die auch bei geförderten Ausbauprojekten größtmögliche Qualität bei geringstmöglichen Fördermitteleinsatz gewährleistet.

Oberstes Ziel müsse es daher laut Thesenpapier sein, einen nachhaltigen Netzausbau voranzutreiben. Zwischenlösungen dürfen hierbei nicht den weiteren Ausbau erschweren oder verzögern, so das Credo. Nur so könne Deutschland vermeiden, im internationalen Vergleich den Anschluss zu verlieren.


  1. Verbände fordern »echte Gigabit-Strategie«
  2. Wettbewerb garantiert effizienten Ausbau

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu BITKOM e. V.

Weitere Artikel zu Bundesnetzagentur

Weitere Artikel zu BREKO Bundesverband Breitbandkommunikation

Matchmaker+