Wer ein Backup-System einführen will, sollte erst einmal ein Pflichtenheft erstellen. In ihm ist vereinfacht festgelegt, was die Lösung wie schnell können muss.
Neben der zu sichernden Datenmenge sind dabei vor allem zwei Kenngrößen interessant: das »Recovery Time Objective« (RTO) und »Recovery Point Objective« (RPO).
Recovery Time Objective (RTO) definiert, wie schnell die Daten nach einem Ausfall wieder hergestellt werden müssen. Gerade bei Server-Ausfällen ist sie von großer Bedeutung, denn ein ausgefallener Zentralrechner schickt alle angeschlossenen Clients in eine Zwangspause – und damit auch alle davor sitzenden Mitarbeiter.
So kann sich die Ausfallzeit eines Systems schnell vervielfachen. Eine kurze RTO zahlt sich also aus. Erreichen kann man sie, indem man nicht direkt auf relativ langsame Bandlaufwerke sichert, sondern zunächst auf eine schnellere Festplatte und erst von dort auf das Tape.
Ebenso wichtig ist das Recovery Point Objective (RPO). Diese Zielvorgabe definiert, wie alt die wieder hergestellten Daten sein dürfen. In vielen Firmen wird der Backup-Lauf einmal pro Arbeitstag durchgeführt, meistens in der Nacht.
Fällt dann aber am darauffolgenden Tag gegen 17:00 Uhr der Server aus, sehen die wieder hergestellten Daten im wahrsten Sinne des Wortes alt aus. Die Arbeit eines ganzen Tages ist verloren.
Wer allerdings über ein gut funktionierendes Netzwerk-Backup-System verfügt, kann mehrere Backups pro Tag einplanen und so die Kosten für die Neueingabe halbieren oder vierteln. Die so erzielten Einsparungen übersteigen schon beim ersten Ausfall bei weitem die Investitionskosten.
Backups während des Tagesgeschäfts belasten natürlich die Server- und Netzwerk-Infrastruktur. Aber auch hier zeigen sich die Vorteile des Netzwerk Backups. Die Datensicherungen lassen sich für jedes System, jeden Ordner und jede Datei individuell planen. Damit lässt sich die RPO für besonders geschäftskritische Daten mit eng gestaffelten Snapshots niedrig halten.
Für weniger brisante Informationen reicht dann die nächtliche Sicherung. Außerdem muss bei den laufenden Backups bei weitem nicht immer der komplette Datenbestand übers Netz geschaufelt werden.
Der Backup-Agent sichert nur die seit dem letzten Sicherungslauf geänderten Daten. Man spricht hier auch von einem inkrementellen Backup. Steht dann in der Nacht wieder genug Zeit und Bandbreite zur Verfügung, kann ein Voll-Backup durchgeführt werden.
Wer heute seine Server virtualisiert, nutzt die vorhandene Hardware wesentlich besser aus. Teure Upgrades werden überflüssig. Anwendungen, die früher aufgrund von Inkompatibilitäten auf unterschiedlichen Servern laufen mussten, lassen sich auf einem Gerät zusammenfassen.
Virtualisierung hat einen weiteren Vorteil: Oft können dadurch Server abgeschaltet oder als Backup-Systeme genutzt werden.
Virtualisierung ist aber nicht in jedem Fall möglich und sinnvoll. Oft ergibt sich daher bereits in kleineren Rechenzentren ein ziemlich heterogenes Umfeld aus virtuellen und physikalischen Servern, die möglicherweise auch noch über mehrere Standorte verteilt sind. Dem muss auch das Backup-Konzept Rechnung tragen.
Anwender, die Virtualisierung einsetzen oder das in absehbarer Zeit tun möchten, sollten deshalb bei der Auswahl der Backup-Lösung darauf achten, dass sie mit dieser Technik zurecht kommt. Die Agents von Arkeia Network Backup etwa laufen auch auf virtualisierten Servern einwandfrei, außerdem gibt es noch spezielle Backup-Agents für die Absicherung kompletter Virtual Machines.