Daten-Management und Industrie 4.0

Zum datengestützten Unternehmen

11. April 2023, 7:00 Uhr | Matthias Spreitzenbarth/am

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Daten-Management-Plattform für Industrie 4.0

Eine erfolgreiche Daten- und Systemintegration auf allen Ebenen bildet das Fundament für erfolgreiche Industrie-4.0-Projekte. Flexible Daten-Management-Plattformen unterstützen das Ziel eines datengestützten Unternehmens. Sie berücksichtigen alle Ebenen vom Produktionsprozess bis zur strategischen Geschäftsplanung.  
Einige dieser Industrie-4.0-Lösungen beinhalten bereits einen Data-Lake (Daten-Hub) und Analysetools. Sie bilden eine fundierte Basis für ein intelligentes Daten-Management über Applikations- und Organisationsgrenzen hinweg. Informationen wie Kundenstammdaten, Markt- und Wettbewerbsdaten lassen sich mit Maschinendaten aus der Produktionshalle miteinander verknüpfen und in Echtzeit abrufen. Notwendige Arbeitsabläufe lassen sich dabei optimieren und automatisieren. Es ist möglich, Kosten und Zeitaufwand für Aufgaben zu reduzieren und eine effektivere Bestandsverwaltung und Vorausplanung zu erreichen.

Mit dem Einsatz von Datenanalyse-Tools erhalten Unternehmen Transparenz und Einblicke in alle Datenquellen. Mit übergreifenden Datenauswertungen aus OT- und IT-Systemen lassen sich Kennzahlen (KPIs) wie die Gesamtanlageneffektivität (GAE) ermitteln, Umsatz- und Trendprognosen aufstellen, Engpässe und Schwachstellen identifizieren und beseitigen sowie Maschinenreparaturen durch vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) vereinfachen. Fundierte Datenauswertungen wie Tages- oder Monatsabschlüsse sind in visuellen Dashboards anschaulich dargestellt und von autorisierten Personen zeit- und ortsunabhängig jederzeit abrufbar.

Low Code als Industrie-4.0-Beschleuniger 

Low/No-Code-Plattformen sind ein zeitgemäßer Weg, um langfristig etablierte Anwendungslandschaften schnell zu modernisieren, ohne sie vollständig auszutauschen. Entwickler können damit flexibel auf neue Geschäftsanforderungen wie Cloud-Lösungen, wichtige Digitalisierungsschritte und Adaptionen von Apps auf mobile Geräte reagieren. Low-Code-Plattformen ermöglichen das einfache Erstellen von komponenten-orientierten Applikationslogiken. Das Konfigurieren der Business-Prozess-Logik erfolgt dabei visuell per Drag and Drop.

Ein großer Pluspunkt ist auch die Daten­bankunabhängigkeit, da es die IT-Abteilung nicht mit verkapselten Insellösungen zu tun hat. Vielmehr ist es möglich, aus einem breiten Spektrum an Zugängen zu Drittanbietern zu schöpfen sowie bestehende und neue Anwendungen miteinander zu verbinden. Über eine grafische Benutzerfläche lassen sich Funktionen, Algorithmen, Logiken, Einstellungen und Designs ohne manuellen Programmieraufwand erstellen.

Zusammengefasst sollten Altsysteme und neue Zukunftstechnologien (KI, ML) aufeinander abgestimmt und synchronisiert sein. Außerdem sind Lücken zwischen Shop-Floor und Top-Floor zeitnah zu schließen. Der Einsatz von Low-Code-Plattformen beschleunigt die Umsetzung von Industrie-4.0-Projekten erheblich. Außerdem ermöglichen Echtzeitdaten und Einblicke in alle Top-Floor- und Shop-Floor-Ebenen schnelles Handeln. Flexible Daten-Management-Plattformen mit integrierten Data-Analytics-Tools steigern schließlich Transparenz, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.

Fazit

Für die IT- und Betriebsleitung ist es in Zukunft alternativlos, operative und strategische Entscheidungen auf Basis seriöser Daten und Analysen zu treffen. Dabei ist es nicht ausreichend, Daten von mit dem Internet verbundenen Maschinen und Produktionsanlagen zu sammeln und zu verarbeiten. Das Ziel muss sein, Echtzeitdaten aus allen bestehenden Datenquellen heranzuziehen und intelligent auszuwerten. Mit einer schrittweisen Roadmap und dem Einsatz flexibler Industrie-4.0-Lösungen können Unternehmen nun die Transformation zu einem datenbasierten Unternehmen schaffen.

Matthias Spreitzenbarth ist Chief Technology Officer FactoryEye DACH bei Magic Software Enterprises.


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