Qimonda bittet Bundesregierung um Hilfe
Die Preise für Speichermodule purzeln weiterhin ungehemmt nach unten. Besonders hart trifft diese Entwicklung die »heimliche Hightech-Hauptstadt Deutschlands«, wo die Chiphersteller AMD und Qimonda zu den größten Arbeitgebern zählen. Die angeschlagene Infineon-Tochter hat nun die Bundesregierung um finanzielle Hilfe gebeten.

- Qimonda bittet Bundesregierung um Hilfe
- Tiefgreifender Abschwung in der Speicherindustrie
- Kein Ende des Schweinezyklus in Sicht
- Zukunft der IT-Wirtschaftsregion Dresden steht auf der Kippe
Die Lage im stolzen »Silicon Saxony« ist ernst. Mit Hilfe von staatlichen Subventionen in Milliardenhöhe wurde in Dresden eine Chipindustrie geschaffen, die jetzt infolge der Qimonda-Krise ums nackte Überleben kämpfen muss. Während zumindest der Chiphersteller AMD bekräftigt hat, auch ohne staatliche Hilfe den Standort Dresden halten zu können, hat sich die Krise von Qimonda nun soweit verschärft, dass sich die Infineon-Tochter an die Bundesregierung gewandt hat, um ähnlich wie bei dem Automobilhersteller Opel die Möglichkeit einer staatlichen Bürgschaft zu erörtern. Das Bundeswirtschaftsministerium teilt hierzu mit, dass alle Beteiligten derzeit nach einer Lösung suchen würden.
Die Bundesregierung habe schon in der Vergangenheit »alles Notwendige« für den Standort Dresden getan und werde dies auch in Zukunft tun. In die Verhandlungen ist die sächsische Landesregierung eingebunden, die zuvor bereits von Qimonda um Hilfeleistungen in Höhe von 300 Millionen Euro gebeten worden ist. Bis zum Jahresende sollen die verschiedenen Möglichkeiten geprüft werden, die zur Rettung für das Dresdner Qimonda-Werk zur Verfügung stehen. Bereits vor einem Monat hat die Konzernführung beschlossen von den insgesamt 3.200 Arbeitsplätzen in Dresden 950 zu streichen.