Speicherpreise ziehen deutlich an
Im zweiten Quartal kennzeichnete ein Preisaufschwung den Speichermarkt. Nachdem OEMs nun für das Jahresende planen, wird über mögliche Lieferengpässe spekuliert.
- Speicherpreise ziehen deutlich an
- Hoher Absatz im zweiten Halbjahr erwartet
Nach dem sprunghaften Anstieg Ende Mai hat sich der Preis für Speichermodule auf einem hohen Niveau stabilisiert. Dazwischen lagen allerdings einige Spitzen nach oben und unten. Zu den Gründen gibt es diverse Vermutungen.
Teilweise verlagern Hersteller aufgrund des Preisverfalls die Kapazitäten von DRAM zu beispielsweise Flash. Allerdings gab es diese Bewegung zuletzt auch in die andere Richtung. »Die Umstellung einiger Fabriken auf 70nm-Produktion geht zum Teil mit Yield-Problemen einher«, sagt Klaus Stötzel, Director Sales and Marketing Europe bei OCZ Technology.
Traditionell bereiten sich die großen PC-Hersteller im Juni, Juli auf das Jahresendgeschäft vor. »Hier werden in den nächsten Wochen die Bestellungen dafür platziert«, erklärt Sascha Stützer, Sales Manager bei PNY Technologies. »Nachdem zuletzt die Hersteller durch den Preisverfall eher Geld draufgelegt haben, wollen nun alle Preiserhöhungen durchsetzen, indem sie Ware zurückhalten und so eine Shortage-Situation erzeugen.«
»DDR2-Chips sind selbst auf den Spotmärkten knapp geworden«, konstatiert George Linardatos, Office Manager bei Transcend. »Es wird spekuliert, dass die Maßnahmen der Chinesischen Zollbehörden zur Bekämpfung der Mehrwertsteuer-Kriminalität offensichtlich viele gezwungen hat, sich auf den Spotmärkten einzudecken. Der Mehrwertsteuersatz auf Importe nach China beträgt derzeit 17 Prozent. Da haben offensichtlich einige Distributoren in der Vergangenheit versucht, Speicherchips und -module über Hongkong nach China zu schmuggeln. Da man ihnen jetzt sehr genau auf die Finger schaut, gehen sie erst einmal den legalen Weg und kaufen über die offiziellen Spotmärkte ein.«