Zum Inhalt springen
Speicherhersteller grenzen kleine Händler aus

Überproduktion belastet die Speicherpreise

Die Speicherpreise probten mal wieder den Aufstand. Der kurzfristige Aufschwung ebbte jedoch in der KW 43 wieder ab. Eine zeitweise Verknappung wurde künstlich herbeigeführt, indem DRAMProduzenten den Fachhandel nicht mehr bedient haben. Insgesamt leidet der Markt weiter an einer massiven Überproduktion.

Autor:Markus Reuter • 2.11.2007 • ca. 1:05 Min

Inhalt
  1. Überproduktion belastet die Speicherpreise
  2. Speicher nur nach Bedarf einkaufen

Aus Käufersicht gibt es keine bessere Situation: die Speicherpreise sind im Keller und die Verfügbarkeit ist im Großen und Ganzen gut. »Viele Hersteller, Distributoren und Händler hoffen jedoch, dass sich die Preissituation bis Ende des Jahres noch einmal nach oben hin korrigieren wird«, erklärt Brigitte Haas, Unternehmenssprecherin bei Kingston. Jedoch sei dies nicht vorhersehbar.

Im Laufe des Jahres 2007 hat die Preisentwicklung viele Anbieter im DRAM- und Speichermodulmarkt in eine unangenehme Situation gebracht. »Die Spot- Markt-Preise für den wichtigsten Speicherchip – 64Mx8 DDR2 – sind im Verlauf des Jahres um massive 80 Prozent gefallen«, sagt Haas. »Ein Produkt, das zum Jahresbeginn noch mehr als sechs US-Dollar gekostet hat, wird heute, je nach Produktqualität, zwischen 1,20 und 1,00 USDollar verramscht.« Chip-Hersteller können ihre Ware mittlerweile nur noch unter Produktionskosten absetzen. Dies bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Profitabilität. Kingston-Managerin Haas rechnet mit nachhaltigen Folgen in Bezug auf Forschungs- und Kapitalinvestitionen.

Zum Jahresendgeschäft steigen die HEKs für DRAM seit Kalenderwoche 42/43 wieder leicht an. »Gerade im DDR1-Segment sorgt die anhaltend knappe Verfügbarkeit und die weiterhin stabile Nachfrage für einen leichten Preisanstieg«, bestätigt Edmund Dägele, President & CEO bei Take MS. »Auch für DDR2 gehen die Preise momentan nach oben, obwohl keine Lieferengpässe bestehen. Die derzeit dezente Preiserholung resultiert aus dem rückläufigen Überangebot. Aufgrund des niedrigen Preisniveaus haben sich mehrere Unternehmen wie beispielsweise Hynix Semiconductor dazu entschlossen, nur noch Vertragskunden und große OEMs zu beliefern. Kleinere Händler und der freie Markt werden nicht mehr bedient. Ein dauerhafter Aufwärtstrend ist allerdings nicht erkennbar.«