Insofern geht es um Orientierung. Die deutschen Unternehmen wollen eine Orientierungshilfe: Was bringt eine deutsche Cloud? Wie kann ich A mit B koppeln? Wer kann sich ohne Dogma und ohne großes Eigeninteresse in die Anforderung hineindenken? Der Begriff des „Trusted Advisors“ wird wieder wichtiger, um auch überregional beziehungsweise global zu denken und auch, um eine Gesamtarchitektur bauen zu können. Er erweitert sich noch, weil es darum geht, den Kunden in seinen Geschäftsprozessen zu verstehen und in seinem erforderlichen Change-Management zu begleiten. Es lebe der „Trusted Business Advisor“. Ich habe einen CTO eines deutschen Großunternehmens sagen hören: „Alle Berater, die ich bisher erlebt habe, haben nur klein-klein gedacht. Kennen Sie jemanden, der auch Zusammenhänge erkennt?“ Die Orientierung hilft unter anderem gegen die Angst, was die Zukunft der eigenen IT angeht. Denn manche Dienste sind lokal betrieben besser, schneller oder sicherer und wir haben es nur verlernt, die eigene IT mit ihren Vorteilen proaktiv „zu verkaufen“. Denn die Schatten-IT, die in den meisten Häusern gang und gäbe ist, ist ein Ausdruck der Intransparenz von Stärken oder auch von einem Servicekatalog, der am Bedarf vorbei definiert ist. Wenn man diese Schatten-IT wieder ins Licht rückt, wenn man als IT integrativ für die Fachabteilungen arbeitet und sich jedes Mal fragt „Make or Buy“ beziehungsweise „Make or Cloud“, stellen sich nicht die Fragen nach der Daseinsberechtigung und der Angst, sondern eher: Was darf ich morgen Großartiges erleben?
Jörg Mecke ist Business Unit Manager Business Productivity bei Fritz & Macziol