Aus Sicht des Bitkom müssen die Unternehmen mehr für den Schutz ihrer materiellen und immateriellen Werte tun und an folgenden Punkten ansetzen:
IT-Sicherheit: Der Grundschutz, über den alle befragten Unternehmen verfügen, besteht aus Virenscannern, Firewalls und regelmäßigen Updates sämtlicher Programme. Dieser sollte durch spezielle Angriffserkennungssysteme ergänzt werden. Zusätzlichen Schutz bietet die Verschlüsselung sensibler Daten.
Organisatorische Sicherheit: Dazu gehören unter anderem Regelungen, wer im internen Netzwerk auf welche Daten zugreifen darf und wer Zutritt zu sensiblen Bereichen eines Unternehmens bekommt. Ein Notfallmanagement gewährleistet eine schnelle Reaktion im Krisenfall. Darüber verfügt bisher nur knapp die Hälfte (49 Prozent) der Unternehmen in Deutschland.
Personelle Sicherheit: Nur 52 Prozent der Befragten führt Schulungen der Mitarbeiter oder Sicherheitsüberprüfungen von Bewerbern durch. Eine angemessene Sicherheitskultur umfasst darüber hinaus die richtige Verwendung von Zugangsdaten, den korrekten Umgang mit externen Datenträgern oder Verhaltensregeln auf Reisen.
Sicherheitszertifizierungen: Sie zwingen das Unternehmen, sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen. In der Praxis sind sie ein geeignetes Mittel, um höhere Sicherheitsstandards im gesamten Unternehmen zu etablieren.
Schärfere gesetzliche Regelungen über das geplante IT-Sicherheitsgesetz hinaus sind nach Ansicht der Bitkom-Branche nicht notwendig. "Das IT-Sicherheitsgesetz nimmt die Betreiber kritischer Infrastrukturen in die Pflicht und wird perspektivisch zu mehr Sicherheit in der gesamten Wirtschaft führen", so Kempf. Im laufenden Gesetzgebungsverfahren komme es darauf an, wie das Gesetz konkret ausgestaltet und wie es dann in der Praxis gelebt wird.