Der legere Umgang mit Passwörtern ist ein Eldorado für Kriminelle. Hier finden Sie die wichtigsten Grundregeln für sichere Passwörter.
Was haben der französische Ex-Präsident Nikolas Sarkozy und die Schauspielerin Jennifer Lawrence gemeinsam? Beide sind prominent – und waren leichtsinnig. Ihre Passwörter stellten keinen wirksamen Schutz gegen Hacker dar, der Ärger etwa durch gefälschte Facebook-Beiträge oder hochprivate Fotos war riesig.
Wie Lawrence und Sarkozy ergeht es leider tausenden Menschen und vor allem Firmen. Grundlegende Tipps, wie Sie sich besser gegen Passwortdiebe schützen können.
1. Länger ist besser – verwenden Sie mindestens elf Zeichen
Die Länge des Passworts ist für die Sicherheit entscheidend. Die Grundregel lautet immer noch: Je länger das Passwort ist und je mehr unterschiedliche Zeichen vorkommen, umso sicherer ist Ihr Passwort. Das Passwort sollte eine Mindestlänge von elf unterschiedlichen Zeichen haben.
2. Kombinieren Sie mit Sonderzeichen
Ein durchschnittlich leistungsfähiger Computer berechnet heutzutage etwa 250 Millionen Kombinationen pro Sekunde. Eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen erschwert die Entschlüsselung des Passworts. Die verwendeten Sonderzeichen sollten im Idealfall (auch) aus dem erweiterten Zeichensatz stammen, z. B. die geschweifte Klammer – „}“ –.
Folgendes Passwort, bestehend aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen "ElCQaM53" wäre mit einem durchschnittlich leistungsfähigen Computer binnen zwei Stunden zu knacken. Wird das Passwort dagegen mit Sonderzeichen erweitert – etwa zu "E.lC!QaM5%3" – sind viele Jahre notwendig, um es zu entschlüsseln.
Doch hundertprozentig sicher sind Sie damit noch nicht: Spezialprogramme, die die Rechenpower von leistungsfähigen Grafikkarten nutzen, benötigen nur einen Bruchteil dieser Zeit. Um wirklich sichere Passwörter zu erzeugen und zu verwalten, hilft ein Spezialprogramm: Ein sogenannter Passwort Manager erzeugt diese auf Knopfdruck nach Ihren Vorgaben.
3. Verwenden Sie keine persönlichen Daten
Der Mensch ist durch die sozialen Netzwerke mehr denn je gläsern geworden. Ein Angreifer kann über soziale Medien sehr viel über eine Person in Erfahrung bringen. Vermeiden Sie daher unbedingt persönliche Hinweise in Passwörtern. Laut einer Studie besteht ein Passwort heute zu 79 Prozent aus persönlichen Angaben wie dem Namen des Partners, des Ehegatten, des Kindes, des Haustiers, dem Geburts-oder Hochzeitstag, dem Lieblingsfilm etc. Diese Form der Passwortvergabe ist also üblich – sicher ist sie keineswegs.
Paris Hilton zum Beispiel wurden persönliche Angaben zum Verhängnis. Sie verwendete den Namen Ihres Chihuahuas – „Tinkerbell“ – als Passwort. Es dauerte nicht lange, bis jemand dieses Passwort „knackte“.