Digitale Zusammenarbeit

Aus der "Wir-Intelligenz" schöpfen

7. Oktober 2016, 8:54 Uhr | Autor: Tobias Enders / Redaktion: Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Medientechnische Entwicklungshelfer

An moderner Medientechnik und -werkzeugen mangelt es jedoch nicht. Heute stehen Firmen nicht nur Videokonferenzlösungen, sondern Collaboration-Plattformen wie Cisco Spark oder Sharepoint und Skype for Business von Microsoft sowie Social Business Tools wie Yammer von Microsoft oder Jive zur Verfügung. Diese Werkzeuge wirken auf großformatigen Trägermedien wie dem Microsoft Surface Hub am besten. Die Wissensarbeiter von heute verständigen sich so in Echtzeit auf Aufgaben und Meilensteine. Ohne Technik und Anwendungen lassen sich kaum virtuelle Teams bilden, die über große Entfernungen hinweg effizient zusammenarbeiten.

Eine professionelle technische Ausstattung kann Prozesse in allen Projektphasen optimieren. Die Projektbeteiligten erarbeiten am Großbild-Device die erste Idee im Brainstorming, machen später den Feinschliff und präsentieren das fertige Projekt. Dieses Vorgehen nutzt Multitouch-Funktionalität, großformatige Präsentation und normale PC-Features eines solchen Gerätes – und spielt noch einen entscheidenden Vorteil aus: Es tritt kein Medienbruch in der Projektwertschöpfung auf. Mitarbeiter interagieren direkt nach dem (Online-)Meeting mit ihren Kollegen oder verarbeiten sofort die Besprechungs- und Arbeitsergebnisse. Anwenderfirmen sollten diesen ganzheitlichen Anspruch stellen, wenn sie sich für eine Trägertechnologie entscheiden: Diese muss zur Wertschöpfung beitragen.

Ideen nach Bedarf und geistreiche Teams

Methodisch lassen sich Digitalprojekte mit dem angesagten „Design Thinking“ erfolgreich bestreiten. Das kreative Konzept rückt Kunden und Nutzen ins Zentrum. Daran hat sich das schnelle Entwickeln von Lösungen sowie das Testen und Umsetzen von Prototypen auszurichten. Zudem gilt es, Feedback der künftigen Anwender aufzugreifen und umzusetzen. Nur eine Produkt- oder Serviceidee, die ein Kundenbedürfnis bedient, setzt sich durch. Das Ergebnis bietet deshalb Nutzern nur die Funktionen an, die sie wirklich brauchen.

Vor allem interdisziplinäre Teams praktizieren Design Thinking um. Der vielschichtige Blick auf eine Thematik, für den die Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten sorgen, ist entscheidend. Daraus resultieren mehrere Optionen, eine Aufgabenstellung anzugehen. An neuen und überraschenden Formen der kreativen Zusammenarbeit forscht das Hasso-Plattner-Institut, die „School of Design Thinking“ an der Universität Potsdam. Die Wissensstätte beschäftigt sich seit 2007 mit der angesagten Methode. Für sie ist die „Wir-Intelligenz“ das neue Schlagwort. Ihrer Meinung nach schafft die Kollaboration die Grundlage für ein neues Arbeitsbewusstsein. Das Institut hat eine große Bandbreite an Projekten3über Design Thinking realisiert – vom verbesserten Staubsauger über neue Sicherheits-Checks am Flughafen bis hin zu mobilen Kommunikationssystemen für Krankenschwestern in Südafrika.

Kultur zum digitalen Aufbruch schaffen

Erfolgreiche Digitalprojekte, die zum Beispiel virtuelle Teams in Design Thinking umgesetzt haben, gibt es. Letztendlich stehen Firmen vor der Herausforderung, ihre IT und Geschäftsaktivitäten besser zu verzahnen. Dafür müssen sie ihre Mitarbeiter begeistern. Moderne Technologien und neue Arbeitsabläufe lösen jedoch Ängste und Emotionen bei der Belegschaft aus, die Unternehmen ernst nehmen sollten. Im Idealfall beenden flache Hierarchien, die sich in Mitspracherechten und Experimentierkultur in multifunktionalen Teams äußern, eine traditionell-strikte Anweisungspolitik von oben nach unten. Auf den Weg dahin benötigen Mitarbeiter Unterstützung, um untereinander, mit Startups, Kunden und externen Partnern effektiv zusammenzuarbeiten – auch in variierenden Teamkonstellationen. Das funktioniert, geben Firmen ihren Wissensarbeitern Werkzeugen an die Hand und Prozesse sowie klaren Regeln vor – für den digitalen Arbeitsplatz, der Freiraum für viel Kreativität bieten muss.

Tobias Enders ist Geschäftsführer bei GMS Global Media Services


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