Eine Übersicht über die biometrischen Authentifizierungsmethoden
Fingerabdruck: Spätestens seitdem Apple das iPhone 5s mit einem Sensor zum Lesen des Fingerabdrucks ausgestattet hat, ist diese Authentifizierungsmethode salonfähig. Das simple Auflegen des Fingers ermöglicht eine bequeme und schnelle Authentifizierung. Besonders bei neueren Smartphones ist dies die gängige Methode, um die Bildschirmsperre aufzuheben. Diese Technik birgt allerdings Risiken, denn mehrmals konnte diese Technologie bereits überlistet werden.
Iris-/Netzhaut-Scan: In Agentenfilmen schon seit Jahren ein probates Verifizierungsmittel, hat der Scan der Netzhaut inzwischen Einzug in das tägliche Leben gehalten. Beispielsweise nutzt Samsung dieses Verfahren in seinem Galaxy S8. Es gilt als besonders sicher, da die Beschaffenheit und Oberfläche der Netzhaut ähnlich wie des Fingerabdrucks individuell ist und sich im Laufe des Lebens nicht ändert. In zahlreichen Studien und Tests ist bisher noch kein fehlerhaftes Erkennen festgestellt worden. Mit einem einfach Trick konnte dem Galaxy S8 jedoch bereits eine falsche Identität vorgetäuscht werden.
Stimmerkennung: Die Authentifizierung der Stimme erfolgt über die Messung der Tonvibrationen und dem Vergleich mit bereits gespeicherten Mustern. Die zu identifizierende Person muss hierzu bestimmte Worte oder Sätze hinterlegen, um sich authentifizieren zu können. Als Schwachpunkt dieser Methode gilt jedoch ihre Anfälligkeit gegenüber Interferenzen und Hintergrundgeräuschen.
Handvene: Fujitsu hat mit PalmSecure eine Variante des Fingerabdrucks auf den Markt gebracht. Dabei analysiert der Scanner mithilfe eines Infrarotstrahls die Venenstruktur der Hand und vergleicht sie mit dem hinterlegten Muster. Laut Fujitsu ist diese Methode 100 Mal sicherer als der Abgleich mit einem Fingerabdruck.
Gehverhalten: Der individuelle Gehstil soll Authentifizierung in Zukunft sicherer machen. Data61 von der australischen Forschungseinrichtung CSIRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation) hat in einer kleinen Gruppe die Genauigkeit des Gehverhaltens von Nutzern analysiert. Dabei nutzten sie die in Smartphones verbauten Beschleunigungssensoren. Bei ersten Tests konnten die Forscher bereits in 95 Prozent der Fälle die Person korrekt zuordnen. Allerdings nahmen in dieser Testreihe lediglich 20 Personen teil.
Fazit: Im Rahmen der Multi-Faktor Authentifizierung ist Biometrische Authentifizierung ein nicht zu unterschätzendes Element. Bereits heute versprechen diverse Verfahren eine hohe Sicherheit. Das Ende der Entwicklung ist jedoch noch nicht erreicht. Mit den fortschreitenden technischen Möglichkeiten werden auch in Zukunft neue und noch sicherere Möglichkeiten erforscht werden, um die Einzigartigkeit des menschlichen Körpers zur Absicherung der digitalen Identität zu verwenden. Mindestens so wichtig wie der Sicherheitsaspekt ist und bleibt dabei der Benutzerkomfort.