Viele Unternehmen greifen bei der Wahl einer ERP-Lösung auf eine Standardsoftware zurück, eine breite Lösung, die möglichst viele Prozesse von vornherein abbilden soll. Sie ist vermeintlich schneller zu implementieren (und damit im ersten Schritt meist günstiger), da sie „out of the box“ funktioniert. Module wie Rechnungswesen oder Adressverwaltung sind in diesen Lösungen meist standardmäßig enthalten. Das Problem: Oft muss sich das Unternehmen der Software anpassen und nicht umgekehrt. In Konsequenz muss das Unternehmen umfangreiche, individuelle Anpassungen vornehmen, um die Software auf die eigenen Prozesse abzustimmen. Dafür muss es
allerdings tief in den Geldbeutel greifen.
Eine vertikale Lösung hingegen kann bereits von vornherein 80 bis 95 Prozent der Prozesse abbilden. Sie ist im Prinzip vorkonfektioniert für die Branche, sodass deutlich weniger Nachjustierungen nötig sind. So ermöglicht eine Branchenlösung mittel- bis langfristig einen höheren Digitalisierungs- und somit Automationsgrad. Die Investition rechnet sich dabei häufig nach kurzer Zeit. Ein weiterer Vorteil: Branchensoftware wird fortlaufend entsprechend der Bedürfnisse der Branche weiterentwickelt und hilft Unternehmen somit, direkt und flexibel auf Veränderungen in ihren Märkten zu reagieren.
Branchenanforderungen im Fokus
Branchen wie beispielsweise IT, Handel, Service, Fertigung und Produktion stehen ganz unterschiedlichen Herausforderungen gegenüber. ERP-Software für die IT-Branche unterstützt die in Systemhäusern
üblichen unterschiedlichen Abrechnungsmodelle, wie zum Beispiel eine automatisierte Fakturierung kleinteiligen Geschäfts und von Managed Services. Auch lassen sich damit verschiedene Service Levels abbilden. Eine große Hilfe bei der Leistungserfassung und der Abbildung von Prozessen bieten mobile ERP-Anwendungen. Service- und Vertriebsmitarbeiter haben so auf Auswärtsterminen wichtige Kundendaten zur direkten Einsicht und Bearbeitung vorliegen. Die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern im Innen- und im Außendienst vereinfacht sich so, weil sie von verschiedenen Standorten aus ohne Zeit- und Informationsverlust gemeinsam auf die Daten zugreifen – Stichwort „Digitaler Arbeitsplatz“. Das führt zu transparenteren und effizienteren Prozessen und vermeidet Inkonsistenzen sowie Redundanzen.