Rechnungssoftware

Mit KI und Software gegen Abo-Müdigkeit

6. Mai 2025, 11:15 Uhr | Sabine Narloch
© ra2 studio - shutterstock.com

Abo-Modelle sollten Bedürfnisse von Kund:innen widerspiegeln. Das ist jedoch gerade bei traditionellen Anbietern nicht immer gegeben. Wie sich mit modernen Zahlungsprozessen, Flexiblität und Pausenoptionen Abo-Angebote optimieren lassen.

Die klassische Zeitung, Streamingdienste, Versicherungen et cetera lassen sich abonnieren. Das ist praktisch, weil sich Abbonnement:innen um nichts kümmern müssen. Leistung und Bezahlung laufen in der Regel selbstständig ab. Doch genau dieser Aspekt scheint immer mehr Menschen suspekt zu werden. So gaben laut einer Studie der Finanztechnologie-Plattform Adyen 39 Prozent der Befragten an, dass sie ihre Abonnenments reduzieren wollen. Als Hauptgründe wurden steigende Kosten und mangelnde Transparenz genannt.

Jonas Suijkerbuijk, CEO des schwedischen FinTech Billogram, sieht hier Handlungsbedarf, insbesondere für traditionelle Anbieter in Branchen wie Energie, Telekommunikation oder Versicherungen: „Während digitale Vorreiter wie Streaming-Dienste von der täglichen Nutzung und klar differenzierten Angeboten profitieren, haben viele traditionelle Unternehmen nur einen einheitlichen Kontaktpunkt mit ihren Kunden: die Rechnung. Deshalb ist es entscheidend, diesen Moment strategisch zu nutzen.“

Rechnung mehr als ein technischer Vorgang

Das erfordere ein Umdenken bei Unternehmen, wo vielfach die Zahlung immer noch als „ein rein technischer Vorgang“ gesehen werde, so Suijkerbuijk. „Für den Kunden ist sie jedoch Teil des Gesamterlebnisses und oft der einzige Punkt der Interaktion“, sagt Suijkerbuijk.

In einer Umfrage unter Kunden von Telekommunikations-, Energie- und Versicherungsanbietern in Deutschland stellte Billogram fest, dass die Verbraucher zunehmend flexible Zahlungsoptionen wünschen. „Sie wollen ihren Zahlungsrhythmus selbst bestimmen können“, erklärt Suijkerbuijk. Er betont ferner, dass es wichtig sei, dass Abonnenmentmodelle die Bedürfnisse der Kunden widerspiegeln. Der Einsatz von Rechnungssoftware könne dabei helfen, Zahlungen zu automatisieren und flexibler zu gestalten. Auch ließe sich damit das Kundenverhalten analysieren und individuelle Wünsche, zum Beispiel bevorzugte Zahlungsmethoden, berücksichtigen.

Und eine Möglichkeit, die Transparenz zu erhöhen, sei ein besserer Überblick über die Rechnungen mit Unterstützung digitaler Dashboards: „Wir haben festgestellt, dass ein einfacher Zugriff auf die Zahlungs- und Rechnungsübersicht die Kundenbindung erheblich stärkt“, sagt Suijkerbuijk.

Abo-Pause als neuer Trend

Suijkerbuijk beobachtet noch den weiteren Trend: dass Kunden immer mal wieder etwas neues ausprobieren wollen. Damit sie Unternehmen dadurch nicht verloren gehen, bieten diese Pausierungen an. „Durch das Pausieren bleibt der Kunde dem Anbieter erhalten und er kann dabei selbst entscheiden, wann und in welcher Form er wieder zurückgeht“, erklärt der CEO.

Auch Künstliche Intelligenz werde zunehmend wichtiger im Hinblick auf Rechnungssoftware. So lässt sich damit zum Beispiel das Mahnwesen optimieren. „Wir haben festgestellt, dass Mahnungen Risiken für die Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen“ bergen. Datenanalyse könne hier unterstützen, indem individuelle Erinnerungen verschickt werden. „Das führt zu weniger Zahlungsausfällen sowie einer gestärkten Kundenbindung“, so Suijkerbuijk.

 

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