Mobilität als Treiber für Digitalisierung und Umsatz
Laut der Telekom-Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand“ gehört bei 72 Prozent der ITK-Unternehmen die Digitale Transformation zum festen Bestandteil der Geschäftsstrategie. Das ist im Branchenvergleich ein Spitzenwert. Ziel der ITK-Firmen ist es, ihre Marktposition zu festigen und sich im Wettbewerb besser zu behaupten. Um das zu fördern, braucht es Mobilitätskonzepte, die Kunden sowie Mitarbeiter überzeugen und die Innovationskraft des Unternehmens stärken. Damit wird es möglich sein, den für 2020 prognostizierten Umsatzrekord von über 172 Milliarden in den nächsten Jahren weiter auszubauen.
Auswirkungen von Mobilitätskonzepten
Mehr Agilität: Im digitalen Wandel müssen Strukturen und Prozesse schnell adaptierbar sein. Mobile Werkzeuge helfen dabei, starre Infrastrukturen aufzulösen und flexibler zu machen. Durch die orts- und zeitunabhängigen Einsatzmöglichkeiten entsteht neuer Handlungsspielraum. Dieser kann sich zum Beispiel in virtuellen Projektorganisationen oder temporären Kooperationsformen äußern. Auf diese Weise lassen sich neue Geschäftschancen nutzen.
Höhere Mitarbeiterzufriedenheit: Mit dem Homeoffice lassen sich veränderte Lebensumstände besser mit der Arbeit verbinden. Ob Familienzuwachs, ein unerwarteter Pflegefall oder der Wunsch nach mehr Freizeit – durch Mobilitätsansätze können individuelle Lösungen gefunden werden. Damit wird der Arbeitgeber attraktiver und die Mitarbeiterfluktuation sinkt gegebenenfalls. Aber auch für potenzielle Bewerber sind solche Arbeitsbedingungen attraktiv und beeinflussen die Entscheidung für einen Jobwechsel.
Neue Kundennähe: Die Beziehungspflege mit Lieferanten, Kunden und Co. braucht den persönlichen Austausch. Dieser lässt sich durch mobile Lösungen weiter optimieren. Weg mit dem Katalog, her mit dem Tablet lautet die Devise. Zudem lassen sich durch vernetzte Systeme sofort Produkte zusammenstellen, der Lagerbestand prüfen und Rückfragen per Chat mit dem Innendienst beantworten – ohne Wartezeiten.
Mögliche Einsparungen: Mobilität bedeutet auch, dass die Büroauslastung sinkt. Demnach brauchen Firmen nicht mehr für alle Mitarbeitenden einen festen Arbeitsplatz mit Schreibtisch, Bürostuhl oder Parkplatz. Mobile Geräte und Systeme sowie die Datenspeicherung in der Cloud erübrigen die Bereitstellung einer teuren Infrastruktur. Durch die Nutzung von Cloud-Software reduziert sich zudem der Aufwand für die IT wie Server, Desktop-Clients oder Datensicherung.
Neue Geschäftsmöglichkeiten: Mobile ERP-Lösungen ermöglichen beispielsweise den Aufbau temporärer Verkaufsstellen inklusive PoS-Kasse. So lassen sich Events oder öffentliche Plätze in Form von kurzfristig leerstehenden Lokalitäten mit einem Sonderverkauf nutzen. Damit sich das Ganze auch lohnt, ist eine Integration der mobilen Lösung in die bestehenden Unternehmensprozesse wichtig.
Innovationspotenzial: Mobilität ermöglicht es Unternehmen, neue Kundengruppen zu gewinnen, Kooperationen zu erweitern, sich dezentral auszubreiten und in neuen Märkten Fuß zu fassen. Dazu sind nicht nur mobile Technologien wie die Cloud vonnöten. Das gesamte Unternehmen muss die digitale Mobilität auch im Kopf mittragen. Entscheidend ist ein „mobiles Denken“.
David Lauchenauer ist Geschäftsführer und Gesellschafter der Myfactory Gruppe