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SEPA

Das Ende der Liquidität?

5. Dezember 2013, 14:27 Uhr | Christian Fink, Head of Payments bei NTT DATA

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

4. Versandhandel

Der Versandhandel ist besonders im Online-Geschäft auf Geschwindigkeit angewiesen. Eine unüberschaubare Zahl von Anbietern in Verbindung mit bewertungsfreundlichen Kunden erzeugt eine nie gekannte Angebotstransparenz und einen hohen Preis- und Servicedruck. Eine Erhöhung der Margen ist oft nur über die Verbesserung der Prozesse möglich. Und genau hier stellt SEPA durch ein Anwachsen der Bürokratie neue Hürden auf. Die neuen Verpflichtungen zur Datenhaltung, Gültigkeitsfristen von Mandaten, der deutlich größere Aufwand und die höhere Fehleranfälligkeit beim Erzeugen von Zahlungsdateien sind gerade für kleinere Anbieter ohne teure und Leistungsfähige CRM-Systeme große Herausforderungen. An vielen Stellen droht die Gefahr von Fehlern und somit ungültigen Einzügen sowie den damit verbundenen Gebühren. Ein möglicher Umstieg auf alternative Bezahlverfahren muss genau geprüft werden, da durch höhere Gebühren etwa bei der Kreditkarte die Margen weiter sinken. Ein kompletter Umstieg auf Überweisungen seitens der Kunden führt durch späte und ausbleibende Geldeingänge wiederum zu Liquiditätsproblemen und im schlimmsten Fall zu (vorübergehender) Zahlungsunfähigkeit.

Die anstehende Revision der PSD, in der unter anderem EU-weit die Gebühren für moderne Bezahldienste überprüft und reglementiert werden sollen, sowie die Initiative zu „Security of Internet Payments“ bringen für den Versandhandel die nächste Pflicht zur Umsetzung regulatorischer Vorgaben. Es bleibt zu hoffen, dass die „Schonfrist“ bis zum Februar 2016 zur Umstellung der Kartenverfahren für die Entwicklung sinnvoller Alternativen genutzt wird. Ansonsten droht eine Konsolidierung des Marktes hin zu den großen Anbietern, welche genügend Ressourcen für die Bewältigung von Projekten in der Größenordnung von SEPA haben. Die „Kleinen“ drohen sonst unter der Last der Auflagen zu verschwinden.