Die Nutzung mobiler Anwendungen steigt dramatisch – und erfordert damit einen signifikanten Ausbau der Infrastruktur für Mobile-Backhaul. Bereits heute wird die verfügbare Bandbreite im Mobilfunk vorwiegend für den Datentransfer genutzt. Mit LTE kommen neue Anforderungen auf die Carrier und Provider zu. Ethernet verspricht eine praktikable und kosteneffiziente Lösung.
Mobile-Backhaul-Netzwerke verbinden die Basisstationen des Mobilfunknetzes mit dem Festnetz des Carriers. Die frühen Mobile-Backhaul-Netze wurden vorwiegend auf Basis von Transportprotokollen für Sprachanwendungen installiert. Diese TDM-Netze basierten auf E1- oder SDH-Richtfunk-Verbindungen sowie Leased-Lines. Mit der gestiegenen Anforderung an die Bandbreite durch 3G-Geräte erfolgte eine Migration in Richtung ATM, wobei weiterhin TDM als Transportarchitektur genutzt wurde.
Bis heute basieren die meisten Mobile-Backhaul-Netze auf TDM und ATM, die allerdings kaum mehr mit den Teilnehmer-anforderungen im Hinblick auf Bandbreitenverfügbarkeit und Zuverlässigkeit Schritt halten können. Aus Sicht der Carrier stellen sich zunehmend Fragen hinsichtlich der Kosten für die Anbindung sowie in Bezug auf die Skalierbarkeit der Verbindungen. Mit den neuen Möglichkeiten von LTE verschärft sich die Situation zunehmend.
Der aktuelle „Global Service Provider Survey“ von Infonetics Research zeigt, dass sich nahezu alle Betreiber (93 Prozent) weltweit mit der Bereitstellung von LTE-Services beschäftigen. Immerhin geben noch 60 Prozent der Befragten an, dass Sie die Ausgaben für Backhaul senken müssen. Quasi als logisches Ergebnis resultiert daraus, dass 80 Prozent der Operatoren planen, ihre Basisstationen künftig mittels IP beziehungsweise Ethernet zu verbinden.