Eine der wesentlichen Grundlagen auf dem Weg zur Nutzung von Ethernet als Basis für Mobile-Backhaul war die Verabschiedung des Implementation-Agreement 22 durch das Metro Ethernet Forum. Das MEF 22 erklärt, wie die vorhergehenden MEF-Spezifikationen sowie Industriestandards angewendet werden können, um die wachsenden Anforderungen an Radio-Access-Networks (RAN) durch mobile Datenkommunikation und andere Anwendungen mit hohem Bandbreitenbedarf zu erfüllen.
Das Implementation-Agreement beschreibt einen praktikablen Migrationspfad in Richtung 3G- und 4G-Services unter Absicherung der Einnahmen aus bestehenden Diensten. Zudem eröffnet das Agreement den Zugang zu zwei neuen, schnell wachsenden Märkten: Der Bereitstellung von bandbreitenhungrigen mobilen Anwendungen sowie der Vermarktung von Carrier-Ethernet-Services von Festnetzbetreibern für Mobile-Backhaul an Mobilfunkanbieter.
„Ethernet ist die einzige realistische und kosteneffiziente Option für Mobile-Backhaul in Netzen der nächsten Generation“, bestätigt auch Michael Howard von Infonetics Research. „Wenn man die Popularität des I-Phones und seiner Klone in Betracht zieht, sowie eine neue Welle anderer mobiler Geräte, dann ist es nicht schwer zu verstehen, warum die Betreiber unter dem Druck zur Lieferung zusätzlicher Bandbreite in hochkompetitiven Märkten stehen. Konventionelle TDM- und ATM-Backhaul-Transportservices können die Skalierbarkeit, viel geringere Kosten pro Bit und andere Vorzüge von Carrier-Ethernet nicht bieten. Unsere jüngste Untersuchung zeigt, dass zwischen 2009 und 2011 weltweit über eine Million neuer konvergenter Ethernet-Verbindungen über Kupfer, Glasfaser und Microwave für Mobile-Backhaul entstehen. Damit ist dieser Bereich einer der stärksten im gesamten Telekom-Markt.“