Lazaridis und Balsillie zurückgetreten

Deutscher wird neuer RIM-Konzernchef

23. Januar 2012, 12:09 Uhr | Folker Lück
Neuer RIM-Chef: Der frühere Siemens-Manager Thorsten Heins verantwortet ab sofort die Geschicke bei Research in Motion (Foto: RIM)

Führungswechsel in der kanadischen Konzernzentrale des angeschlagenen Blackberry-Herstellers Research in Motion (RIM): Die langjährigen Chefs Mike Lazaridis und Jim Balsillie sind mit sofortiger Wirkung zurückgetreten – neuer Konzernlenker wird der Deutsche Thorsten Heins.

Die Anleger drängten schon seit geraumer Zeit auf einen Führungswechsel – jetzt hat der kanadische Hersteller RIM nachgegeben: Neuer Chef ist mit sofortiger Wirkung der frühere Siemens-Mann Thorsten Heins. Der deutsche Ingenieur ist allerdings bereits seit 2007 bei RIM in Kanada tätig.

Der Wechsel an der Konzernspitze ist das Ende einer langen Ära bei RIM: Lazaridis und Balsillie waren seit rund zwanzig Jahren Konzernchefs und gleichzeitig Vorsitzende des Verwaltungsrats, was denn auch zuletzt immer deutlicher bemängelt wurde, da sie quasi ihre eigenen Kontrolleure waren. Mit dem Aufstieg von Thorsten Heins an die Konzernspitze übernimmt den Posten des Verwaltungsratsvorsitzes jetzt die Bankmanagerin Barbara Stymiest.

RIM war jahrelang Marktführer im Smartphone-Businesskundengeschäft. Den Wandel hin zu Touchscreen-Modellen hat das Unternehmen ähnlich wie der finnische Konkurrent Nokia lange Zeit verschlafen. Auch im App-Geschäft hinken die Kanadier hinterher: Die Auswahl reicht bei den Blackberry-Smartphones bis heute nicht an das breite Angebot für iPhone- und Android-Nutzer heran.

In Deutschland betreibt RIM seit 2008 ein Entwicklungszentrum in der Ruhrgebietsstadt Bochum. Der Hersteller hatte damals zahlreiche Nokia-Ingenieure übernommen, nachdem der finnische Handyproduzent sein dortiges Werk trotz massiver Proteste nach Rumänien verlagerte.


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