Herausforderung Netzausbau und -verdichtung
- Deutschland in der digitalen Transformation
- In fünf Jahren soll das Internet der Dinge Alltag sein
- Priorisierung im Breitbandausbau zwingend notwendig
- Herausforderung Netzausbau und -verdichtung
- Politik und Wirtschaft stärker vernetzen
Wie geht es im Mobilfunk weiter? Hier wird der zusätzliche Kapazitätsbedarf noch höher sein als im Festnetz. Man kann davon ausgehen, dass sich der Datenverkehr in den nächsten drei Jahren um mehr als das Zehnfache erhöht. Bei den "Mobile Only"-Haushalten ist allein 2015 eine Zunahme von zwölf auf 20 Prozent zu erwarten. Mobilfunkbetreiber stehen daher vor der Herausforderung, ihre bestehende Infrastruktur mit Hochdruck zu verdichten beziehungsweise die Kapazität bestehender Standorte aufzurüsten. TÜV Rheinland begleitet diese Unternehmen sowohl in der Konzept-, als auch in der Netzplanungs- und Rolloutphase. Und der TÜV Rheinland erlebt in der Praxis aufgrund von Versorgungs- und Kapazitätsengpässen seit Jahren eine stetige Verkürzung der Netzumbau- und Ertüchtigungszyklen. Damit einher geht ein erhöhter Beratungsbedarf in Bezug auf die Auswahl der neuesten und effizientesten Technologien: Aktuell stehen die Small-Cells (Mikro-, Pico- und Femto-Zellen) im Fokus. Sie sind eine effektive und kostengünstige Lösung, um Mobilfunknetze insbesondere mit hohem Verkehrsaufkommen (Einkaufszentren, Ladenpassagen, Bürogebäude) zu erweitern. Durch den geringeren technischen Aufwand beim Aufbau der Zelle und den möglichen Anschluss über eine bestehende Internetverbindung (zum Beispiel DSL) wird sie in den nächsten Jahren zu einem wichtigen Standbein für die kapazitive Weiterentwicklung von Mobilfunknetzen werden.
In den nächsten Jahren dürfte es spannend sein, wohin die weitere technologische Reise hinführt. Die Berater von TÜV Rheinland jedenfalls stellen sich auf einen erhöhten Beratungsbedarf rund um immer kürzere Entwicklungszyklen technischer Innovationen ein – in einer Branche, die nach dem Fahrzeugbau und der Elektrotechnik ohnehin die dritthöchsteInnovationsintensität aller Branchen in Deutschland aufweist.
Umbauten am "lebenden" Netz
Die digitale Transformation Deutschlands ist auch bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in vollem Gange. Künftig wird es wichtiger denn je sein, dass Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr und Katastrophenschutz technologisch zeitgemäß auf die Anforderungen in Rettungswesen und Verbrechensbekämpfung reagieren und Einsatzkräfte effizient steuern können. Die Migration des Analognetzes auf das Digitalnetz für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) in Deutschland ist nahezu abgeschlossen. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung ist auch hier mit einem wachsenden Datenverkehr zu rechnen. Denn mobile Datenabfragen werden sich nicht mehr nur auf Sprache beschränken, vielmehr wird multimediale Kommunikation die Arbeit der Einsatzkräfte vor Ort erleichtern, was jedoch zusätz-liche Kapazitäten erfordert.