Ein Grund für den Siegeszug der Cloud sind die Großkonzerne, denn den weltweiten Umfrageergebnissen von CA Technologies zufolge nutzen sie Cloud-Computing am längsten. Dass große Unternehmen heute gar nicht mehr um die Dienste aus der Wolke herumkommen, darauf schließt auch der „Cloud-Monitor 2013“, eine deutschlandweite Studie der KPMG in Zusammenarbeit mit dem Bitkom. Demnach sollen die IT-Ausgaben, die für Cloud-Lösungen aufgewendet werden, in den nächsten zwei Jahren steigen. Denn jetzt ist das Thema auch im Mittelstand angekommen: Bei den KMU sinkt die Zahl der noch Unentschiedenen deutlich, dabei signalisieren immer mehr Unternehmen Interesse und Offenheit. Gleichzeitig überwiegen hier aber nach wie vor die kritischen Stimmen. Die größten Hürden sind hier die Angst vor Datenverlust, Probleme bei der Integration in Inhaus-Lösungen sowie Unsicherheiten im Hinblick auf bestehende rechtliche und regulatorische Bestimmungen.
Dort, wo Unternehmen bereits Cloud-Computing nutzen, fällt die Entscheidung auf das Konzept der Private-Cloud – derzeit bei jedem dritten Unternehmen in Deutschland. Dabei werden diese Clouds vorwiegend in Eigenregie als interne Private-Clouds betrieben – sie erhalten deutlich den Vorzug vor den Hosted-Cloud- oder Managed-Cloud-Modellen.
Dass es bei Private-Cloud-Computing insbesondere die großen Unternehmen sind, die eine Vorreiterrolle einnehmen, überrascht die Urheber der „Cloud-Monitor“-Studie wenig: Schließlich sind die Anfangsinvestitionen hoch, die Skaleneffekte greifen erst ab einer gewissen Zahl von Nutzern. Daher müssten Lösungen, die den Mittelstand stärker adressieren, erst noch an Marktreife oder Marktattraktivität gewinnen, so die Autoren.
Der Anteil der Public-Cloud-Nutzer ist laut Umfrage von sechs Prozent im Vorjahr auf zehn Prozent in diesem Jahr zwar deutlich gewachsen, fristet aber immer noch ein Nischendasein. Insbesondere kleine Unternehmen bleiben skeptisch, obwohl sie gerade die Hauptzielgruppe vieler Public-Cloud-Dienste bilden. Allerdings steht auch hier die skeptische Haltung viele Unternehmen im starken Widerspruch zu den anhaltenden positiven Erfahrungen der Nutzer. Allerdings kommen die Urheber der Studie zu dem Schluss, dass die Anbieter von Public-Cloud-Diensten noch einige „Baustellen“ in Angriff nehmen sollten, wie etwa Datensicherheit, die Kompatibilität der Lösungen sowie die Sicherstellung von belastbaren Rechtsgrundlagen. So müssten sie in erster Linie die Integrationsfähigkeit ihrer Lösungen sicherstellen und eine ausgeprägte Dienstleistungsmentalität aufweisen. Darüber hinaus legen die Nutzer Wert auf ein Rechenzentrum in Deutschland sowie auf die Flexibilität hinsichtlich der individuellen Anpassbarkeit der Cloud-Lösungen und der Vertragsgestaltung. Als wesentliche Treiber für die Public-Cloud können die Themen Collaboration und Customer-Relationship-Management (CRM) betrachtet werden, da hier die Vorteile – zum Beispiel der Zugriff unabhängig von Ort und Endgerät – besonders zum Tragen kommen.