10Gb-Strukturen sind bereits eine ganze Weile auf Atca-Backplanes und Systemen etabliert. Auf dem IEEE Ethernet Standard (802.3) gründend, definiert der PICMG 3.1 (option 9)-Standard die heutigen Ethernet Switch Backplanes. Ein einzelnes 10Gbps Interface wird durch die Aggregation von 4 x 2,5Gbps-Links mit je einem 10GBASE-KX4 PHY pro Link umgesetzt. Trotz der vier Links wird der Applikation letztlich nur eine einzelne MAC-Schicht präsentiert. Eine vergleichbare Strategie wird auch bei 40Gb-Backplanes zum Einsatz kommen.
Dank der Leistung der IEEE-Higher-Speed-Study-Group wurde 2010 eine neue Ethernet Revision (802.3ba) freigegeben. Genau diese neue “ba”-Version bildet die Grundlage für die PICMG 3.1 R2 Spezifikation. Diese wird definieren, wie Atca-Backplanes, Switches und Blades die neue Spitzengeschwindigkeit von 40Gbps unterstützen werden. Derselben Aggregationsstrategie seines Vorgängers folgend, wird dabei der neue 40GBASE-KR4 PHY zum Einsatz kommen. In diesem Fall werden vier 10G-Lanes auf der Mac-Ebene aggregiert und dem System als ein 40G Datenstrom zur Verfügung gestellt. Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit zu aktuellen 10G-Lösungen, sind die ersten 40G-Atca-Produkte von führenden Herstellern schon kurz vor der Fertigstellung. Auch Kontron hat bereits einen klar definierten Migrationspfad erarbeitet, sodass Kunden schon jetzt mit der Applikationsentwicklung für 40G-durchstarten und von einer verbesserten Time-to-Market profitieren können.