Netzneutralität und Cybersicherheit

Die neue Rolle der Internet Service Provider

13. Oktober 2016, 16:21 Uhr | Autor: Dave Larson / Redaktion: Axel Pomper
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Die Netzneutralität ist eines der grundlegenden Prinzipien des Internets. Das Konzept, dass Service Provider den Datenstrom weiterleiten, ohne den Inhalt zu bewerten, ist weitestgehend akzeptiert. Was aber passiert, wenn die fraglichen Inhalte gefährlich sind, wie beispielsweise eine DDoS-Attacke?

Gerade in jüngster Zeit ist nicht nur die Zahl der Angriffe erneut gestiegen, die Angriffe sind zudem wesentlich intelligenter geworden. Das beeinflusst nicht zuletzt die Rolle von Internet Service Providern. Sie werden von Firmen und Privatpersonen verstärkt in die Pflicht genommen, wenn es darum geht, nur einen bereits bereinigten Datenstrom weiterzuleiten beziehungsweise Kunden besser vor DDoS-Angriffen zu schützen. Wollen Provider nicht riskieren ihre Kundenbasis zu erodieren, müssen sie auf das veränderte Anforderungsprofil reagieren. Was aber sollten sie genau tun?

Netzneutralität versus Sicherheit?

Gerade in der Technologiebranche wird das Gebot der Netzneutralität inzwischen zunehmend kontrovers angegangen. Umso mehr, wenn man die Netzneutralität im Licht der jüngsten EU-Datenschutzgesetzgebung betrachtet. Die betrifft nicht zuletzt die Telekommunikationsbranche. Ein Grund mehr, warum das Thema nun verstärkt öffentlich diskutiert wird.

Auf der einen Seite gibt es die Sichtweise wie die des HTML-Erfinders und World Wide Web-Begründers, Tim Berners-Lee. Die Befürworter argumentieren, dass nur das Prinzip der Netzneutralität ein freies und offenes Internet sowie die Wettbewerbsgleichheit für alle, die dort unterwegs sind, gewährleistet. Etliche Carrier und ISPs stehen dieser Sichtweise allerdings weit weniger zustimmend gegenüber. Sie hätten gerne mehr Kontrolle über ihre Netzwerke. Und sie suchen zudem nach neuen Wegen sichere Datenleitungen anzubieten und diesen Service zu monetarisieren. Inhalte sollen schneller und gleichzeitig sicherer beim Kunden ankommen. Unerwünschte und gefährliche Inhalte aus dem Datenstrom herauszufiltern, beispielsweise Malware oder Traffic aus Bot-Netzen, ist ein klarer Wettbewerbsvorteil, der nicht zu Lasten anderer geht. Der Kunde kann wählen: So wie er sich für eine schnellere Internetverbindung entscheidet, kann er diesen zusätzlichen Dienst seines Providers in Anspruch nehmen. Eine Option, die nicht im Widerspruch zum Konzept des offenen und freien Internets steht.

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