Qualifikation, Geschwindigkeit und Infrastruktur

Drei Erfolgsfaktoren für Industrie 4.0

7. Juli 2014, 11:57 Uhr | Quelle: VDI
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Smart-Energy, Smart-Home, Smart-Money und nun auch Smart-Production – Smarte Geräte und Lösungen sind ein Schlüssel für die Zukunft der Industrie, für die Fertigungs- ebenso wie für die Prozessindustrie. Unter dem Motto "Smart X – Powered by Automation" diskutierten Fachleute auf dem 15. VDI-Kongress "AUTOMATION" in Baden-Baden, in welchem Ausmaß die Automation Grundlage und Antrieb für smarte Technik und smarte Lösungen in Wirtschaft und Gesellschaft ist.

Das Ergebnis einer auf dem Kongress vorgestellten Umfrage der VDI/VDE-Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) zeigt, welche drei Faktoren entscheidend sind, damit Deutschland die erwartete Produktivitätssteigerung und den volkswirtschaftlichen Nutzen aus smarten Technologien und Industrie 4.0 ziehen kann: Qualifikation, Geschwindigkeit und Infrastruktur.

„Die hohe Ausbildungsqualität in Deutschland gepaart mit dem hohen Automatisierungsgrad ist die Basis für die aktuelle Stärke der deutschen Wirtschaft“, sagt Dr. Kurt D. Bettenhausen, Vorsitzender der GMA. „Die vorhandene, flächendeckend gute Infrastruktur mit funktionierenden Logistikketten komplettiert diese wirtschaftliche Stärke. Damit verfügt Deutschland über eines der weltweit besten Startguthaben für Industrie 4.0.“

Durch die erhöhte Flexibilität von Anlagen und Wertschöpfungsstrukturen steigt auch ihre Komplexität. Laut VDI-Umfrage erwarten 75 Prozent der Experten eine steigende bzw. gleichbleibende Anzahl von Arbeitskräften, 88 Prozent erwarten, dass Industrie 4.0 die Qualität der Arbeitsplätze steigern oder auf gleichem Niveau halten wird.

Bettenhausen meint: „Mit der Verlagerung von Entscheidungen aus der Managementebene in die produktionsnahen Bereiche müssen sich Ausbildungs- und Studieninhalte ändern. Die Anzahl qualitativ hochwertiger Aus- bzw. Weitergebildeter wird steigen müssen.“

Deutschland gut aufgestellt für Industrie 4.0

Knapp 80 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen Deutschland derzeit als führend oder zumindest als „fast follower“ bei der Einführung und Entwicklung von Industrie 4.0. „Jetzt geht es darum, den konkreten Nutzen von Industrie 4.0 in realen Industrieumgebungen nachzuweisen“, so Bettenhausen. „Hier müssen realitätsnahe Pilotanwendungen schnell zeigen, dass eingeführte Industrie 4.0-Komponenten einen wirtschaftlich messbaren Nutzen bringen. Darüber hinaus sind Businessmodelle aus Deutschland gefragt, die zeigen, dass wir nicht nur gute Forschung, sondern auch gute Geschäftsmodelle können.“ Die VDI/VDE GMA hat bereits konkrete Use-Cases  zum Thema Wertschöpfungsketten, Komponenten von Industrie 4.0 sowie Referenzmodelle erarbeitet, um Unternehmen konkrete Anwendungsbeispiele an die Hand zu geben. Weitere Veröffentlichungen zu IT Security, Geschäftsmodelle und Arbeitsumfeld Industrie 4.0 sind bereits geplant. Darüber hinaus ist die Information, was Industrie 4.0 ist und welcher konkrete betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Nutzen zu erwarten ist, eine wesentliche Hausaufgabe aller Beteiligten.

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