Die ausgeschriebenen Berufsprofile im Bereich der Drohnenentwicklung lassen auf einen stark akademisierten Arbeitsmarkt schließen. 92 Prozent der ausgeschriebenen Stellen erfordern einen Universitätsabschluss, 4 Prozent eine Promotion – fast doppelt beziehungsweise sechsmal häufiger als die Gesamtheit der deutschen Stellenanzeigen über denselben Zeitraum. Die am stärksten nachgefragten Berufsgruppen bilden dabei Ingenieure (111-mal gesucht), insbesondere Elektro- (33 Anzeigen) und Maschinenbauingenieure (28 Stellenanzeigen). Darüber hinaus sind Softwareentwickler (98 Ausschreibungen) und Vertriebsmanager(56 Jobanzeigen) besonders beliebt.
Die zunehmende Autonomisierung von Drohnen könnte tausende gering qualifizierte Zustellerjobs überflüssig machen
Das größte Zukunftspotenzial für den Einsatz von Drohnen bietet sicherlich die Lieferung und der Postversand. Durch den wachsenden Online-Handel nimmt auch der Bedarf an Zustellern zu – die Anzahl ausgeschriebener Stellen in diesem Bereich verdoppelte sich nahezu in einem Jahr und stieg von 8.272 auf 15.870. Werden diese klassische Zustellerposten bald durch den Einsatz unbemannter Flugobjekte überflüssig? Aktuell sieht es eher so aus, als würde sich deren Arbeit ergänzen – die deutsche Post kündigte vergangenen Herbst an, dass Zusteller in Zukunft einen Drohnenführerschein ablegen würden, um ihren Job zielgerichteter und bequemer ausführen zu können.
Ähnliche Szenarien ergeben sich beispielsweise auch bei Berufsfeldern wie Dachdeckern oder Landwirten, deren Arbeit durch von Drohnen erstellten Luftaufnahmen erleichtert wird. Eine zunehmende Verknüpfung von Drohnen mit künstlicher Intelligenz birgt jedoch Risiken für die Berufsgruppe der Lieferanten und Zusteller: Sobald Drohnen die korrekte Zustellung von Briefen und Paketen vollends autonom durchführen können, verliert die Rolle menschlicher Arbeitskräfte in diesem Bereich möglicherweise an Bedeutung. Diese Vermutung ist umso gravierender, als dass 83 Prozent der Lieferjobs keine formale Ausbildung verlangen und sich an Aushilfskräfte richten. Bezogen auf den Stellenmarkt der letzten zwei Jahre fiele die Arbeitsmarktbilanz dementsprechend nüchtern aus: 944 hoch qualifizierten Jobs im Bereich Drohnenentwicklung stünden 24.142 gering qualifizierte Jobs im Lieferbereich gegenüber.