Dennoch sind die Unternehmen den Hintermännern von Erpressersoftware nicht schutzlos ausgeliefert. Besonders präventive Maßnahmen können Infektionen verhindern und den möglichen Schaden minimieren helfen:
Mitarbeiterschulungen: 53 Prozent der befragten IT-Entscheider gaben an, ein Schulungsprogramm zum Thema Ransomware zu betreiben, und ein gutes Drittel (37 Prozent) der restlichen 47 Prozent bereiten eines vor. Je weniger Anwender verdächtige Anhänge öffnen oder auf Links in unaufgefordert zugesandten E-Mails klicken, desto geringer ist das Infektionsrisiko.
Anwendungskontrolle: Das so genannte Whitelisting von Anwendern verhindert, dass Software wie Ransomware, die nicht auf der Liste der erlaubten Applikationen steht, ausgeführt wird. Die Voraussetzungen für diesen Ansatz sind günstig: So gaben 93 Prozent der Befragten an, teilweise oder vollständige Kontrolle über die Anwendungen zu haben, die ihre Mitarbeiter auf ihren Geräten installieren können.
Netzwerksegmentierung: Wird das Netz in verschiedene und voneinander getrennte Bereiche eingeteilt, sinkt das Risiko, dass Infektionen sich im gesamten Netz ausbreiten.
Mehrstufiger Schutz: Trotz der wiederkehrenden Schlagzeilen zu Ransomware leisten IT-Sicherheitslösungen einen wertvollen Beitrag, das Infektionsrisiko zu senken. Voraussetzung ist allerdings, dass diese Lösungen einen mehrstufigen Schutz bieten, also auf allen Ebenen – Web, E-Mail-Gateway, Netzwerk, Server und Endpunkt – wirken. So kann zum Beispiel als letzte Verteidigungslinie eine Verhaltensanalyse am Endpunkt eine Infektion verhindern, selbst wenn Makros aufgrund branchenspezifischer Arbeitsweisen in Office-Dokumenten nicht deaktiviert werden können.
Backups: Sollte sich eine Infektion nicht verhindern lassen, ist Schadensbegrenzung angesagt. Es gilt deshalb, das gute alte Mittel regelmäßiger Datensicherungen (Backups) anzuwenden. Dabei sollten die Unternehmen der 3-2-1-Regel folgen – drei Kopien in zwei Formaten auf einem isolierten Medium. Das scheint angesichts der Bedrohung dringend notwendig. Denn nur 56 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig Backups anzulegen. Noch bedenklicher: 41 Prozent haben ihre wichtigen Dateien zuletzt vor mehr als zwei Jahren gesichert.