Google hat angekündigt, ältere Betriebssystem-Versionen nicht mehr zu aktualisieren, was Anwender beispielsweise bei der gerade bekanntgewordenen "Webview"-Sicherheitslücke vor Probleme stellt. Es sei denn, sie kaufen ein neues Smartphone, das mindestens Android 4.4 unterstützt. Doch das fördert nicht nur die Wegwerfgesellschaft (und die Wirtschaft), sondern wirft auch einige ernste Fragen bei der Sicherheit auf.
Schon seit mehreren Jahren häufen sich die Schädlinge unter Android, weil die Anwender sich nicht nur Apps über Google-Play laden können, sondern durch eine einfache Konfigurationsänderung auch Software aus anderen Quellen beziehen können. Ist doch auch toll, wenn man Apps bekommt, die nicht auf Google Play vorhanden sind, und im anderen Store unter Umständen sogar überhaupt nichts kosten. Aber kostenlos kann teuer werden! Ein Schädling, der Premium-SMS verschickt, ist für den Ersteller höchst lukrativ, während sich der Anwender über seine hohe Telefonrechnung wundert. Auch Trojaner, die das Adressbuch, Bilder und andere Inhalte abgreifen, und sogar Spionagesoftware, die das Mikrofon und die Kamera anschaltet, sind weitverbreitet. Um es deutlich zu sagen: Die Anwender, die sich Komisches herunterladen, sind selbst schuld...
Kostenlos kann teuer werden
Ein weiteres Problem bei Android ist die Offenheit des Systems. Jeder Gerätehersteller kann das Betriebssystem an seine Bedürfnisse anpassen und beispielsweise eine neue Bedieneroberfläche erstellen. Dann ist Google fein raus und überlässt das Stopfen von Sicherheitslücken den Geräteherstellern. Deren Geschäftszweck aber ja nicht darin besteht, Software zu aktualisieren, sondern neue Geräte zu verkaufen. Dementsprechend ist die Unterstützung... Leider geht jetzt auch Google diesen Weg. Ältere Betriebssysteme werden – beispielsweise bei der gerade bekanntgewordenen „Webview“-Sicherheitslücke – nicht mehr aktualisiert. Ganz nach dem Motto: Die Anwender sollen doch bitte ein neues Gerät kaufen, das mindestens Android 4.4 unterstützt, dann bekommen sie auch Updates.