Hersteller von HF-Chipsätzen, die in M2M-Anwendungen zum Einsatz kommen, helfen Anwendern bei der Durchführung signalisierungsfreier Messungen, indem sie Treiber und Softwaretools zur Verfügung stellen, die vorkonfigurierte Prüfprogramme unterstützen. Durch Nutzung der Vorteile, die sich aus diesen integrierten Prüfprogrammen ergeben, können Hersteller, die einen M2M-Chipsatz oder ein M2M-Modul verwenden, Testkosten sparen. Der kostspielige Aufwand von Fertigungstestverfahren, der bei Durchführung von Signalisierungstest entstehen würde, wird ausgeklammert. Sie steigern auf diese Weise den Ertrag bei Aufrechterhaltung von Integrität und Qualität des gefertigten Endproduktes.
Die durch signalisierungsfreies Messen erreichbaren Zeit- und Kosteneinsparungen sind heute umso höher, weil M2M-Kommunikationsgeräte zumeist mit mehreren HF-Transceivern ausgerüstet sind und mehrere Übertragungsprotokolle unterstützen. Ein typisches M2M-Modul ist heutzutage in der Lage, Bluetooth, Wifi, NFC und GPS/Glonass sowie mehrere Mobilfunkprotokolle, wie zum Beispiel GSM, W-CDMA und LTE zu unterstützen.
Hersteller von Messeinrichtungen kooperieren mit Herstellern von HF-Chipsätzen vom frühesten Entwicklungsstadium eines jeden neuen Erzeugnisses an. Damit soll
gewährleistet werden, dass ihre Messgeräte die in jedem Chipsatz integrierten Prüfprogramme unterstützen, sobald der Chipsatz auf den Markt gebracht wird. Es ist klar, dass Produkthersteller bei der Wahl von Fertigungsprüfausrüstungen Support für die Prüftools des Chipsatzherstellers benötigen. Wie beeinflusst jedoch die Architektur eines von einem Drittanbieter stammenden Messsystems Geschwindigkeit und Effektivität, mit der Hersteller die HF-Performance während der Fertigung messen können?
Wie kann man ein signalisierungsfreies Messsystem vereinfachen?
Die zentrale Anforderung für Fertigungsprüfungen ist Schnelligkeit. Der Feind der Schnelligkeit ist die Komplexität – und ein modernes M2M-Modul kann je eine Antenne pro Funk-Transceiver enthalten, weiterhin eine Diversity-Antenne für die Mobilfunk-Basisstation, eine Antenne für einen Wifi/Bluetooth-Transceiver, eine Antenne für einen GPS-Empfänger und unter Umständen Sendeantennen für andere digitale Standards. Dies macht ein drahtloses Messgerät erforderlich, welches Mehrfach-HF-Verbinder zum Prüfen dieser Mehrfach-HF-Pfade bietet. Interne Komponenten, wie Splitter und Switches sowie kalibrierte HF-Verbindungsschnittstellen gewährleisten ebenso eine gleichzeitige, zuverlässige Messung von Mehrfach-Transceivern.
In der Tat ermöglichen es moderne Messsystemarchitekturen dem Anwender, nicht weniger als 16 HF-Verbindungen mit einem einzigen Messgerät herzustellen. Damit entfällt die Notwendigkeit, kom-plexe HF-Schaltmatrizen zum Anschließen mehrerer verschiedener Messgeräte mit Hilfe externer Komponenten, wie zum Beispiel Relais, Dämpfungsglieder, Weichen und Leistungsteiler zu entwickeln (siehe Abbildung 2). Die Konfiguration und Montage solcher Schaltmatrizen sind nicht nur zeitaufwendig, vielmehr muss der Prüftechniker auch darauf achten, dass er Signalverluste, die auf die Schaltmatrize entfallen, kalibriert.
Zeitsparende Testentwicklungs-Tools
Der für die Fertigungstests von M2M-Geräten zuständige Prüftechniker kann durch die Implementierung des signalisierungsfreien Messens eine Zeiteinsparung erreichen, weiterhin durch den Einsatz einer modularen Prüfplattform, die Mehrfach-HF-Pfade unterstützt. Und es gibt einen weiteren Weg, wie die Effizienz von Fertigungsprüfungen gesteigert werden kann: Es handelt sich um die Nutzung moderner Testentwicklungssoftware. Hersteller von Hochleistungs-Messgeräten stellen normalerweise Software zur Verfügung, die die Entwicklung von Testplänen unterstützt und Tools zur Beschleunigung der Gerätecharakterisierung zur Verfügung stellen (siehe Abbildung 3). Die Einführung dieser Software kann dabei helfen, einen beträchtlichen Teil der Arbeit des Prüftechnikers zu automatisieren.
Fazit
Die Durchführung von Signalisierungstests ist die konventionelle – und korrekte – Methode zum Testen von Neukonstruktionen und Prototypen in der Entwicklungsphase eines Projekts. Für die Zwecke der Verifizierung einer fertigen Konstruktion, das heißt wenn es eher nicht darum geht, eine neue Konstruktion zu entwickeln, ist jedoch das signalisierungsfreie Messen schneller, kostengünstiger und einfacher umzusetzen.
Durch den Einsatz von Messausrüstungen mit einer modularen Architektur, die in der Lage ist, mehrere HF-Pfade gleichzeitig zu verarbeiten, können die für die Herstellung von Endprodukten mit mehreren HF-Transceivern zuständigen Fertigungstechniker die Effizienz ihres Prüfprozesses erhöhen und den größtmöglichen Kostenvorteil daraus ziehen, indem sie das signalisierungsfreie Messen anwenden.