Interview mit Freevoice

"Frustrierte Partner wieder motivieren"

16. September 2016, 14:25 Uhr | Autor: Diana Künstler
Im Interview mit funkschau: Stefan Tabord, Gründer und Geschäftsführer, und Michael Hengel, Country Manager Deutschland, von Freevoice
© Freevoice

Freevoice hat in Deutschland den Vertrieb von Headset-Lösungen im professionellen Umfeld gestartet. Man will, so die Kampfansage, den deutschen Markt aufrollen. Wie das vonstattengehen soll und welche Herausforderungen damit einhergehen, verraten Stefan Tabord und Michael Hengl im Interview.

funkschau: Es ist sicherlich kein leichtes Unterfangen, bei gesetzten Playern wie Jabra, Plantronics und Sennheiser den deutschen Headset/Markt aufzurollen. Was ist Ihre Strategie? Wie wollen Sie sich von der Konkurrenz absetzen?

Stefan Tabord: Man kann durchaus von „aufrollen“ sprechen. Denn das Potenzial an Nicht-Usern ist nach wie vor riesengroß und genau hier sehen wir unseren Markt. Ein Beispiel: Das neue iPhone wird wohl keinen Kopfhöreranschluss mehr haben. Daraus ergeben sich – übrigens für alle Headset-Hersteller – gute Möglichkeiten, neue Nutzer für sich zu gewinnen. Wir haben aber als kleiner Hersteller einen großen Vorteil: Wir können in solchen Fällen besonders schnell reagieren und mit der besten aller Lösungen überzeugen.

Michael Hengl: Genau, das ist ein wichtiger Punkt: Freevoice ist deshalb entstanden, weil es deutliche Lücken in den Portfolios aller Hersteller gab und gibt. Hier liegen unsere Chancen, Kunden und Partner deutlichen Mehrwert zu liefern. Ich erinnere mich noch, als Stefan Tabord zu Zeiten der Gründung von Freevoice nach einem Headset mit Bluetooth, Überkopfbügel, langem Mikrofonarm und gutem Noise Cancelling-Mikrofon gesucht hat. Das gab es einfach nicht. Dabei war die Nachfrage groß: Viele Unternehmen mit umfangreichen DECT-Installationen haben nach einem Bluetooth-Headset für ihre DECT-Mobilteile gesucht.

Tabord: In der Tat orientieren sich die großen Hersteller sehr am globalen Markt. Ein solches Produkt wollte man nicht entwickeln, weil man global keine Anwendungsszenarien identifizieren konnte. Das „Freevoice Nimbus“-Headset war dann das erste Headset, welches genau diesen für den deutschsprachigen Markt typischen Anforderungen entsprochen hat.

Hengl: Das Freevoice Nimbus überzeugt viele Nutzer, zugleich steht seine Entstehung genau für unsere Stärken und unser Angebot an den Markt – wir sind innovativ, dynamisch, flexibel und bedienen den deutschsprachigen Markt mit Schweizer Qualität.

funkschau: Was gab den Anlass zur Expansion nach Deutschland?

Hengl: Man konnte im Headset-Geschäft über die letzten Jahre zunehmenden Konkurrenzkampf und einen damit einhergehenden Preisverfall hochwertiger Produkte beobachten. Der Grund: Der Hype um Anwendungen für Unified Communications und die daraus folgende veränderte Vertriebsstruktur und Partnerlandschaft. Hier haben manche Hersteller Kerngeschäft, Margenbringer und vor allem ihre langjährigen Vertriebspartner vergessen. In der Folge überschwemmten Dumping-Preise das Internet und diese haben vielen Vertriebspartnern den Spaß genommen, Headsets zu verkaufen. Kein Wunder: Wenn der Endkunde im Netz Produkte unter dem Einstandspreis eines Fachhändlers kaufen kann, dann verstehe ich die Müdigkeit der Reseller, die Produkte überhaupt zu verkaufen. Ein wichtiger Teil unserer Strategie: Frustrierte Partner motivieren, wieder Headsets zu verkaufen. Denn Headsets verkaufen macht Spaß, wenn man hochwertige Produkte mit guten Margen, stabilen Preisen und ein vertrauensvolles Verhältnis zum Hersteller hat.

Tabord: Der große Erfolg in der Schweiz gibt Michael recht. Die Nachfrage deutscher Reseller ist immer größer geworden und daher haben wir uns entschlossen, die Freevoice Deutschland GmbH zu gründen. Daher sind wir hier.

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