Die internationale Standardisierungsorganisation IEEE hat sich bereits im Jahr 2010 dem hybriden Heimnetzwerk gewidmet. Seitdem nimmt man sich im Rahmen einer hochkarätig besetzten Arbeitsgruppe dem Thema an. IEEE P1905 heißt der neue Standard, von dem zunächst P1905.1 ratifiziert wird. Drei Hauptziele wurden für die Entwicklung definiert: Neben maximaler Zuverlässigkeit des Inhouse-Netzes soll eine hohe Benutzerfreundlichkeit die Einrichtung auch für technisch weniger versierte Personen ermöglichen.
Ebenfalls wurde eine hohe Energieeffizienz ins Pflichtenheft aufgenommen. Gleichsam soll das Heimnetzwerk einfach zu erweitern sein und so mit den Anforderungen wachsen. Produkte mit IEEE P1905.1 integrieren sich in alle Haushalte; es ist unerheblich, welche technischen Voraussetzungen - wie beispielsweise Ethernet- oder MoCA-Infrastruktur (Multimedia-over-Coax-Alliance) - dafür bereits geschaffen sind.
Das Hybrid-Netzwerk verbindet als Brückenkonzept die gängigen Übertragungswege Ethernet, Wireless-LAN, Powerline und Coax (MoCA) miteinander. Diese Kombination bietet entscheidende Vorteile: IP-Daten können fortan jeden vorhandenen Leitungsweg im Haus nutzen. Die Heterogenität des Netzwerks wird so gewinnbringend genutzt, um die Übertragungskapazität zu steigern. Aktuelle Applikationen verlangen beispielsweise immer mehr Bandbreite für hausweites Multiroom-Entertainment, die einzelne Kommunikationswege alleine teilweise nicht mehr bereitstellen können.
Gleichzeitig wird die räumliche Abdeckung und die Verfügbarkeit des Netzwerks insgesamt verbessert, da keine singuläre Technologie die Vernetzung stellt. Zudem wird die Zuverlässigkeit massiv erhöht: Beeinträchtigt beispielsweise eine Störung die Datenübertragung, wird das Netzwerk zusätzlich einen anderen Weg hinzuziehen. Fällt eine Verbindung gänzlich aus, wird automatisch ein alternativer Kommunikationsweg gewählt.