Geschäftsprozesse auslagern

25. November 2010, 13:19 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Probe aufs Exempel

Für Unternehmen lohnen können sich Managed-Services dennoch. Das unterstreichen indirekt die Zahlen von IDC für Deutschland. Danach ziehen bereits 54 Prozent der Unternehmen externe Provider für das Management ihrer Desktops heran. 46 Prozent von ihnen haben schon das Management ihrer Netzwerkumgebung ausgelagert. Doch selbst mit der Hard- und Software inhouse, so die IDC-Marktforscher weiter, zögerten viele Unternehmen selbst bei Managed-Services, weil sie weiterhin jeder Form der Auslagerung skeptisch gegenüberstünden.

Inwieweit sich Managed-Services für Teile des Datacenters unter dem Strich auszahlen, muss jedes Unternehmen für sich herausfinden. Gartner hat dafür vier Fragen formuliert, die sich die verantwortlichen IT-Entscheider stellen sollten. Die erste Frage: Gibt es ein standardisiertes Verfahren, um die Kosten des Datacenters auf einzelne Faktoren herunterzubrechen? Denn nur wenn alle Kostenelemente definiert und aufgelistet sind, die im Kontext mit dem Rechenzentrum stehen, ist eine Kostengegenüberstellung „Eigenbetrieb versus Managed-Services" überhaupt möglich. Dazu sollten vor allem die Personalaufwendungen, Sachaufwendungen sowie die Managementkosten für die Erbringung der Services für die einzelnen internen Abteilungen unter die Lupe genommen werden.

Danach rät Gartner zu hinterfragen, welche einfach umzusetzenden Kostensparmaßnahmen sich im Datacenter anbieten. Der Unternehmensberater empfiehlt, um das herauszufinden, dem Einsparungspotenzial einer Standardisierung, Konsolidierung und Virtualisierung der Hardware auf den Grund zu gehen, mit dem Ziel, die Zahl der eingesetzten Server drastisch zu reduzieren. Weitere Empfehlungen von Gartner sind, die Energie- und Kühlkosten durch Anhebung der Temperatur auf 24 Grad zu senken, dadurch parallel die Kühlung herabzuschrauben (Umgebungsluft statt Klimaanlagen nutzen). Der Einsatz Server-gestützter Energiemanagement-Tools und eine Workload-Verteilung auf energieeffiziente Server seien weitere Ansätze, die Kosten im RZ nochmals zu drücken.

Weil Personalkosten bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten eines Datacenters ausmachen können, rät Gartner, auch diese Eigenkosten kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Außerdem empfiehlt die Unternehmensberatung, die Neuanschaffungen von Hardware für weitere Einsparungen soweit wie möglich hinauszuzögern, zumal gerade Server-Systeme über den Abschreibungszeitraum hinaus eingesetzt werden könnten. Die eigenen IT-Kosten und potenzielle Einsparungen dingfest zu machen, macht Sinn: Nur so können die für das Datacenter verantwortlichen Entscheider konkret ermessen, ob die Alternative „Managed-Services" gegenüber dem intern erreichbaren Stand tatsächlich lohnt und wenn ja, für welche Tätigkeitsbereiche des Rechenzentrums.


  1. Geschäftsprozesse auslagern
  2. Probe aufs Exempel
  3. Fehlende Abgrenzung, undeutliche Botschaften
  4. Was zusätzlich bedacht werden sollte
  5. IT-Systeme remote regeln: Kommentar von Jan Wildeboer, EMEA Evangelist bei Red Hat in Deutschland
  6. Eigene IT in fremder Umgebung: Kommentar von Peter Knapp, Geschäftsführer der Interxion Deutschland
  7. Zentralisierung von IT-Leistungen: Kommentar von Jochen Werner, Sales Director Deutschland bei Sterling Commerce
  8. Zuerst eigene Einsparpotenziale prüfen: Kommentar von Bernd Hanstein, Hauptabteilungleiter Produktmanagement System Solutions bei Rittal in Herborn

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+