Geschäftsprozesse auslagern

25. November 2010, 13:19 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Fehlende Abgrenzung, undeutliche Botschaften

Für IDC gemäß seinen „Directions for Outsourcing and Managed Services" steht außer Frage: „Deutsche Unternehmen können es sich nicht länger leisten, das hohe Potenzial für das Geschäftswachstum zu ignorieren, das sich durch den Einsatz von Outsourcing- oder Managed-Services ergibt." Deshalb laufe nach IDC die Vorrecherche im Datacenter fast immer auf eine Auslagerung hinaus. Die Marktforscher verweisen dazu auf handfeste Vorteile wie die Optimierung von Service-Delivery, Flexibilität, Kosteneinsparungen und Mitarbeitereffizienz. Neue Technologien wie Cloud-Computing, Virtualisierung und Automatisierung tun nach IDC ihr Übriges dazu, dass die Verantwortlichen im RZ im eigenen geschäftlichen Interesse die bestehenden Delivery-, Sourcing- und Pricing-Modelle für IT-Services kritisch hinterfragen sollten. So seien die neuen Technologien für das Unternehmen mit dem ständigen Zwang verbunden, die IT immer wieder neu an den Erfordernissen des Business auszurichten.

Managed-Services entbinden davon allerdings kaum, weil die Hard- und Software im Unternehmen verbleibt. Damit steht das Datacenter weiterhin in der Pflicht, notwendige Investitionen in Hard- und Software zu tätigen, inklusive sämtlicher damit verbundenen Projekt- und Integrationsleistungen. Letztlich ist die Qualität des Remote-Managements und der darüber vom Dienst-leister zu erbringenden Managed-Services nicht nur von dessen Fachpersonal und Management-Tools sondern auch vom Stand der im RZ installierten Technik sowie der Innovations- und Investitionsbereitschaft des Unternehmens abhängig. Demzufolge fallen auch die Kosteneinsparungen bei Managed-Services im Vergleich zum klassischen Outsourcing meist geringer aus.

Fehlt die klare Unterscheidung wie bei IDC, geht das auch auf Kosten konkreter Botschaften, in diesem Fall für Managed-Services. „Im Markt tummeln sich viele etablierte Konzepte wie Outsourcing, Managed-Services oder Software as a Service. Oft kann man nicht genau unterscheiden, wo das eine anfängt und das andere aufhört", zeigt Jürgen Jakob von Jakobsoftware auf die oft fehlende Abgrenzung der Offerten, auch bei denen, die sie zu puschen versuchen.


  1. Geschäftsprozesse auslagern
  2. Probe aufs Exempel
  3. Fehlende Abgrenzung, undeutliche Botschaften
  4. Was zusätzlich bedacht werden sollte
  5. IT-Systeme remote regeln: Kommentar von Jan Wildeboer, EMEA Evangelist bei Red Hat in Deutschland
  6. Eigene IT in fremder Umgebung: Kommentar von Peter Knapp, Geschäftsführer der Interxion Deutschland
  7. Zentralisierung von IT-Leistungen: Kommentar von Jochen Werner, Sales Director Deutschland bei Sterling Commerce
  8. Zuerst eigene Einsparpotenziale prüfen: Kommentar von Bernd Hanstein, Hauptabteilungleiter Produktmanagement System Solutions bei Rittal in Herborn

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