TK-Distributor Herweck mit neuen Ideen
Herweck: Erlebniswelten ohne Eichensarg
Der vom Zeitgeist angesteckte Verbraucher sucht immer und überall ein außergewöhnliches Erlebnis und trifft leider noch zu oft auf triste Trauer und langweilige Läden.
Mächtige Eichensärge oder schnöde Grablaternen werden künftig nicht vom Band im neuen Logistikzentrum von Herweck in St. Ingbert rollen. Zum einen, weil solche Produkte nicht mehr im Trend moderner Trauerkultur liegen. Zum anderen will sich TK-Distributor Herweck nicht unbedingt abseits vom Kerngeschäft einen weiteren Markt erschließen, obwohl die Vertikalisierung in der Distribution unzweifelhaft Wachstumschancen in noch so abwegigen Nischen bieten würde. Vorstand Dieter Philippi ist dennoch vom Wandel im Bestattungsbusiness inspiriert.
Genauer: Vom Zeitgeist, der schönes Sterben mag und noch viel schöner Abschied im Friedwald oder auf hoher See feiern will. »Auch der Bestatter muss heute eine Erlebniswelt bieten«, abstrahiert Philippi und zieht eine Analogie zu den oft fehlenden Ideen im tristen TK-Flächenhandel. Teure Erdmöbel und eine pompöse Grablege sind out, das Geld für die letzten Reise - Ambiente hin oder her - darf nicht überirdisch sein. Im Sterben ist kein Leben mehr, klagen Sarghersteller in Deutschland angesichts der Discount-Konkurrenz aus dem Ausland. Hier wie dort sind also neue Konzepte gefragt.
Mehr als sein halbes Leben lang beschäftigt sich der 50-jährige Herweck-Vorstand mit der Frage, was der Kunde will. In einem TK-Shop stehen und dem Beratungsklau hilflos zusehen, muss Philippi nicht. Er kennt solche Klagen über undankbare Kunden und böse Etailer von Resellern, die von der Hand in den Mund leben müssen. Er kennt aber auch Giuseppe Nicastro.
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