Telefonzellen sind ein Auslaufmodell, ihre Zahl ist in Deutschland enorm gesunken. Ausrangierte „Fernsprechhäuschen“ verkauft die Deutsche Telekom jetzt an Fans der gelben Kultobjekte – und alle, die es werden wollen.
Noch vor einigen Jahren haben sie das Bild jeder deutschen Stadt geprägt: Telefonhäuschen. Die gelben, magentafarbenen oder grauen Zellen standen an zahlreichen Straßen, Bahnhöfen oder Einkaufszentren. Insgesamt 160.000 der „Fernsprechhäuschen“ gab es laut der Deutschen Telekom hierzulande. Ihre Zahl hat sich jedoch deutlich verringert. Der Siegeszug der Handys hat die öffentlichen Telefone obsolet gemacht, nur noch 30.000 gibt es heutzutage – meist an zentralen Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen und Bahnhöfen. Und die Zahl könnte zukünftig noch weiter sinken, denn es gebe eine Grenze der Wirtschaftlichkeit. „Wenn diese erreicht ist, gehen wir auf die Gemeinde zu und besprechen, ob sie entfernt werden soll“, sagt Katja Werz von der Telekom.
Verschrottet werden die kleinen Häuschen mit Kultfaktor allerdings nicht. Immerhin gibt es viele Liebhaber und die Telekom profitiert vom Zweitleben der Boxen. Ab 450 Euro sind die Telefonzellen beim Netzbetreiber erhältlich, exklusive Lieferung und Montage. Interessenten müssen sich jedoch sputen: Die gelben Klassiker sind schon vergriffen, nur noch die Häuschen in Grau und Magenta sind vorrätig.
Was anschließend mit dem Telefonhäuschen passiert, das liegt kann im Ermessen des Käufers. Wie die Telekom erzählt, hat sich ein neuer Besitzer beispielsweise einen Duschkopf in die Kabine montiert und sie in den Garten gestellt, Musiker nutzen das Häuschen als Mini-Tonstudio und eine Bibliothek hat sie zum Bücherschrank für den Außenbereich umfunktioniert. Die Einsatzszenarien sind vielfältig.
Zu Ende ist sie also nicht, die lange Geschichte des Häuschens, die im Jahre 1881 begann, als der erste „Fernsprechkiosk“ in Berlin errichtet wurde. Wer jetzt Lust bekommen hat, sein eigenes Szenario um eine der Telefonzellen zu stricken, kann sich bezüglich eines Kaufs an die Telekom wenden: info@telekom.de